Konzept "Lernbüro": HTL-Schüler schaffen sich ihren Stundenplan selbst

Von (lila)   08.November 2018

Ab dem Schuljahr 2019 können die Schüler der HTL1 in der Linzer Goethestraße selbst bestimmen, was sie wann und auch wo lernen wollen. "Das bedeutet mehr Freiheit, aber auch mehr Selbstverantwortung", sagt Direktor Christian Armbruster. "Und genau das sollen sich die Schüler im ,Lernbüro‘ erarbeiten."

Begonnen wird mit den Fächern Deutsch, Englisch, Angewandte Mathematik und dem Fachbereich Baukonstruktion. Die Schüler wählen eines davon, holen sich von der Lehrperson den dazugehörigen "Lernbaustein" und arbeiten diesen entweder allein oder im Team durch. "Die Pädagogen fungieren dabei als Coaches", sagt Armbruster. "Sie bewerten die Leistungen, geben Hilfestellungen und achten darauf, dass die Schüler nicht den Überblick verlieren." Die Auflösung der 50-Minuten-Einheiten und die in den jeweiligen Lernbüros eingerichteten Ruhezonen ermöglichen das Aufnehmen des Lernstoffs im eigenen Tempo und Niveau.

Nach einer Umstellungsphase von etwa zwei Monaten hofft Armbruster ähnliche Ergebnisse wie in der Evangelischen Schule Berlin Zentrum (ESBZ), die das Lernbüro bereits anwendet, zu erzielen. "Dort sind die Schüler begeistert von dem neuen System", sagt er.

Man müsse auf Dauer weggehen von Reihensystem und Frontalunterricht. "Aus der dort erlernten Passivität müssen die Schüler herausgeholt werden", sagt er. Das Lernbüro sei dabei ein Schritt in die richtige Richtung, da es den Anforderungen der heutigen Zeit entgegenkomme.

Apropos Zeit: Die Traditionsschule mit den Schwerpunkten Bautechnik sowie Kunst und Design feiert heuer ihr 130-jähriges Jubiläum. "Wir erfinden uns immer wieder neu." 

Tage der offenen Tür in der HTL1 Bau und Design in der Goethestraße Linz am Freitag, 16. November, 13 bis 17 Uhr, und Samstag, 17. November, 9 bis 13 Uhr