Kniffliger Transport: 32-Meter-Schiff muss per Lastwagen durch Linz

Von Herbert Schorn   02.März 2012

Bislang tat das 85 Tonnen schwere Schiff seinen Dienst in Spay am Rhein (nahe Koblenz), derzeit ist es auf der Donau nach Linz unterwegs, wo es am Dienstag ankommt. Danach wird es für den Transport auf dem Lkw zum Moldaustausee vorbereitet. Hier soll es bald als Ausflugsschiff „Adalbert Stifter“ seinen Dienst tun.

Doch die Reise dorthin kostet Besitzer Lukas Dorn-Fussenegger jede Menge Nerven. Nicht weniger als 24 Behörden und Firmen muss er koordinieren. Allein die Ausmaße des Transporters sind gigantisch: 48 Meter lang, sechs Meter breit, 7,5 Meter hoch. „Wir arbeiten seit Oktober einen minutiösen Plan aus“, sagt Dorn-Fussenegger.

Um durch die Linzer Straßen und Kreuzungen zu gelangen, müssen Ampeln und Leitungen ab- oder höhergehängt und Verkehrsinseln befahrbar gemacht werden. Der Transporter kann nur im Schritttempo fahren und wird von drei Begleitfahrzeugen und bis zu 14 Mitarbeitern flankiert, die die Umbauten vornehmen. Da auch Straßenbahngleise gekreuzt werden, wird in der Nacht gefahren: „Sonst müssten wir einen Schienenersatzverkehr einrichten“, sagt der Unternehmer, den der Transport 100.000 Euro kostet.

Zwölf Zentimeter Spielraum

So soll der Tieflader in der ersten Nacht von Plesching, wo das Schiff von zwei 400-Tonnen-Kränen aus der Donau gehoben wird, bis zur Lederfabrik gelangen. Ebenfalls knifflig wird die zweite Nacht: Da sind die engen Kurven des Haselgrabens und bei Hellmonsödt zu überwinden: „Eine Kurve ist so eng, dass wir nur zwölf Zentimeter Spielraum haben.“ Zwei Tage später soll dann der Moldaustausee erreicht sein.

 

250 Passagiere

Die „Marksburg“, die bald als „Adalbert Stifter“ am Moldaustausee bis zu 250 Personen Platz bieten wird, ist 32 Meter lang, 5,85 Meter breit und 6,6 Meter hoch. Das 45 Jahre alte Schiff für einen unkomplizierteren Transport zerschneiden und danach wieder zusammenbauen – das geht wegen der aufwändigen Konstruktion nicht.