Keine neuen Parkplätze für Linzer Stadtzentrum?

Von René Laglstorfer   17.April 2018

"Wir haben die Sanierung der Linzer Großindustrie und eine massive Reduktion der Emissionen geschafft. Wenn der politische Wille da ist, werden wir auch die Stickoxid-Belastung lösen", sagte Umwelt-Landesrat Rudi Anschober (Grüne) gestern bei einer Pressekonferenz in Linz.

Am selben Vormittag brachte er in die Sitzung der Landesregierung verschiedene Maßnahmen zur Prüfung ein. Damit soll die vom Landesrechnungshof kritisierte Luftqualität in Linz wieder unter den vorgeschriebenen EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter gedrückt und Strafzahlungen an die EU vermieden werden (siehe auch Seite 20).

"Taxler nicht alleine lassen"

Am schnellsten umsetzbar sind laut Anschober sogenannte Busschleusen an den Nordzufahrten nach Linz. Dabei handelt es sich um bauliche oder signaltechnische Sperren für gesicherte Fahrbahnen, die ausschließlich von Bussen passiert werden können. "Wenn ich als Autofahrer sehe, dass der Bus immer schneller ist als ich, dann werde ich ihn einmal ausprobieren wollen", sagte Anschober.

Für die Innenstadt von Linz schlägt er die Prüfung eines Fahrverbots für alte Diesel- und Benzinautos der Emissionsklassen 0-3 bzw. 0-2 vor. Die geplante Westring-Brücke und die A7 sollen davon ausgenommen werden. Auch alte Diesel-Taxis könnten schrittweise verboten und über ein Förderprogramm durch Elektroautos ersetzt werden. "Wir dürfen die Taxler nicht alleine lassen. Graz und München setzen die E-Taxiflotte gerade um, da könnte auch Linz dabei sein", sagte Anschober.

Bürgerbeteiligung geplant

Weitere Vorschläge zur Prüfung sind ein Stopp für neue öffentliche Parkplätze. Sollten dennoch Tiefgaragen gebaut werden, könnten Kompensationen drohen. Zur innerstädtischen Verkehrsberuhigung könnte auch ein autofreier Hauptplatz ein Thema werden. "Die Bürger sollen ihre Meinung und ihre Vorschläge einbringen können", sagte Anschober.

Der für Wirtschaft zuständige LH-Stellvertreter Michael Strugl (VP) forderte in einer Aussendung Luftschutz-Maßnahmen, "bei denen sichergestellt ist, dass ein verlässlicher Gütertransport gewährleistet bleibt, um Betriebe und damit Arbeitsplätze nicht zu gefährden". Auch dürfe es zu keinen Umleitungseffekten zu Einkaufszentren außerhalb von Linz kommen, die die Einkaufsstadt Linz treffen würden, sagte Strugl.