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Heute vor zehn Jahren starb Fritz Aigner, der Rembrandt von Linz

Von Helmut Atteneder, 09. Jänner 2015, 00:04 Uhr
Heute vor zehn Jahren starb Fritz Aigner, der Rembrandt von Linz
Dieses Bild vom eigenen Tod entstand etwa ein halbes Jahr vor dem Ableben Fritz Aigners. Bild: Matthias Claudius Aigner

Das verkannte Malergenie starb verarmt und verbittert, seine Söhne leben sein Werk weiter.

Er malte und lebte wie ein Besessener, er galt als Wunderkind der Malerei, als Malermaschine, seine Bilder waren opulent, exzessiv und ausdrucksstark. Gestorben ist Fritz Aigner heute vor zehn Jahren verarmt, verbittert und depressiv im 75. Lebensjahr.

"Mir ist, als wär es gestern gewesen", denkt seine Frau Helga zurück, die immer noch im Wohnatelier in der Linzer Waltherstraße 7 inmitten der Bilder ihres Mannes lebt. Rund 1700 Bilder umfasst das Werk Aigners, dessen Ölgemälde zwischen 40.000 und 50.000 Euro wert sind. "Fritz war ein leidenschaftlicher Maler, aber kein Vermarkter", sagt Helga Aigner, deren materielles Leben von dieser Philosophie ihres Mannes geprägt ist.

Fritz Aigner wurde am 13. Juli 1930 in Linz geboren, schon als 15-Jähriger hielt er die Familie über Wasser, indem er amerikanische Besatzungssoldaten porträtierte und dafür Geld bekam. Von 1947 bis 1952 studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Sergius Pauser. 1952 erhielt Aigner den Staatspreis der Akademie für sein Abschlusswerk "Die Klage des verlorenen Sohnes".

"Das Geld brachte er in Venedig durch", erinnert sich die Witwe. Während sein Studienkollege Ernst Fuchs mit der Wiener Schule des phantastischen Realismus international reüssierte, schlug sich der Einzelkämpfer in Spanien, Irland und London durch, ehe er nach Linz zurückkehrte und 1969 Helga heiratete. In seiner Heimatstadt wurde dem verkannten Malgenie das Attribut "Rembrandt von Linz" umgehängt. Ein Titel ohne Mittel. Oft verkaufte Fritz Aigner seine Bilder weit unter Wert, um seine Familie erhalten zu können.

Stolz auf die Söhne

Denn Aigner war ein Familienmensch und stolz auf seine drei Söhne, in denen sein Werk weiterlebt. Denn sowohl Matthias Claudius (Bildhauer und Fotograf), Paul Florian (Bildhauer) und Lukas Johannes (Maler) haben das Talent des Vaters geerbt. "Mit diesen Söhnen habe ich der Stadt Linz ein Ei gelegt", sagte er einmal in Anspielung darauf, dass die Stadt sein Werk seiner Meinung nach nicht ausreichend gewürdigt hat.

"Mein Mann liebte die Kunst und seine Familie. Und leider auch den Alkohol", sagt Helga Aigner. Fritz Aigner starb am 9. Jänner 2005, einen Tag vor der Eröffnung einer Ausstellung der Künstler-Dynastie Aigner im Linzer Casineum.

Mehr über das Werk Fritz Aigners auf www.aignerart.at

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1  Kommentar
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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 09.01.2015 08:15

Artikel über Fritz Aigner 10 Jahre nach seinem Tod in den Nachrichten erscheint.

Fritz Aigner war wirklich eine herausragende Künstlerpersönlichkeit, die ein sehr eigenständiges Werk geschaffen hat, das seinesgleichen sucht. Er war eine "Marke", aber eben kein "Selbst-Vermarkter".

Sein exzessiver Lebensstil schaffte ihm uns seiner Familien sicher genug Probleme, aber seine Bilder werden bleiben. Hoffentlich würdigt die Stadt Linz diesen Künstler in Zukunft, indem sie hin und wieder Ausstellungen veranstaltet.

Ich habe die Ausstellung 2005 im Casino gesehen und auch jene im Nordico 2008 "Wunderkind und Malermaschine", die wirklich hervorragend war. Es gibt dazu auch ein schönes, dickes Buch.

Und, das gehört noch erwähnt: Aktuell läuft in der Galerie Traun eine schöne Ausstelung von Matthias Claudius Aigner, wo als wesentlichste Komponente ein "Schachspiel" mit 32 Büsten von ihm ausgestellt ist. Sehr sehenswert, der Sohn hat so viel Talent wie sein Vater: Anschauen!!!

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