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Großes Tennis in der Players Lounge in Linz

Von Roland Vielhaber   11.Oktober 2018

Das niederländische Tennis-Ass Kiki Bertens hat es sich in der beigen Ledergarnitur gemütlich gemacht. Von hier aus lässt es sich mit Blick auf den Fußball-Rasen des Linzer Stadions bestens entspannen. Ein paar Meter weiter gibt die Top-Gesetzte Julia Görges Handtücher zum Waschen ab, und Lokalmatadorin Barbara Haas schreibt sich für die nächste Trainingseinheit ein – nirgendwo beim Upper-Austria-Turnier kommt man den Spielerinnen näher als an diesem Ort in der TipsArena: der Players-Lounge. Hier ist auch für diese Woche der Arbeitsplatz für Nina Krajcik, Anna Fuchs und Alex Grau. Sie versuchen – wie alle anderen fleißigen Helfer – den Spielerinnen jeden Wunsch von den Lippen abzulesen.

"Wie kann ich helfen?", fragt Fuchs eine Spielerin, die sich beim sogenannten Players Desk gerade Essensmarkerl holen will. Die 18-jährige Salzburgerin war früher beim Turnier in Bad Gastein als Ballmädchen und Courthostess im Einsatz. Vom Tennis-Virus infiziert, ist sie nun das erste Mal in Linz dabei. "Es ist unglaublich, wie nett die Spielerinnen sind", erzählt sie. So hat etwa Mandy Minella ihr Herz erobert. Die Luxemburgerin ist als junge Mutter auf der Tour, der Vater steht mit dem Kleinkind auf dem Trainingscourt. Alex Grau springt als Sparringpartner ein.

Heikle Aufgabe

"Ich helfe beim Auf- und Abbau. Außerdem laufen bei mir die Fäden zusammen, wenn die Spielerinnen Trainingszeiten haben wollen." Eine heikle Aufgabe: "Wir haben nur drei Plätze, auf denen gespielt werden kann. Es jedem recht zu machen, ist nicht einfach." Nachsatz: "Aber bisher hat alles bestens geklappt."

Nina Krajcik wirft währenddessen einen Blick in die Players Lounge. Brettspiele gibt es hier, und natürlich Computer. "Die Spielerinnen und ihre Trainer halten sich hier viel auf. Wir versuchen, es ihnen so gemütlich wie nur möglich zu machen." Die 22-Jährige zahlt auch das Preisgeld aus: "Aber nur für die Qualifikantinnen." Da sind die Summen doch sehr überschaubar. Wer im Hauptfeld aufschlägt, dem wird das Geld überwiesen.

Wem das Trio den Siegerscheck von 34.000 Euro wünscht? "Eine Antwort ist schwierig. Eine Kiki Bertens ist etwa unglaublich nett und herzlich. Es ist, als ob wir uns schon seit Jahren kennen", sind sich die drei einig.

Und so geht die Arbeit weiter. Eine Arbeit, für die man viel Herz braucht. Denn wer würde sonst um acht Uhr in der Früh beginnen, wenn er weiß, dass man selbst um Mitternacht noch gebraucht werden kann. Wenn es heißt, einer Spielerin noch einen Termin beim Masseur zu organisieren oder gar einen Ausflug für den nächsten Morgen in die Innenstadt auf die Beine zu stellen. Krajcik, Fuchs und Grau werden trotzdem nicht müde – mit einem Lächeln stellen sie sich den Spielerinnen. Ganz nach dem Motto: Spiel, Satz, Sieg für Linz.

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