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Gesucht: Nachwuchs in der Landwirtschaft

Von Herbert Schorn, 23. Oktober 2018, 00:04 Uhr

ST. FLORIAN. Die Höhere Landwirtschaftliche Schule in St. Florian kämpft um Schüler

Mit sinkenden Schülerzahlen sieht sich die Höhere landwirtschaftliche Bundeslehranstalt (HLBLA) in St. Florian konfrontiert. "Über Jahrzehnte mussten wir immer Schüler abweisen", sagt Direktor Hubert Fachberger. Das hat sich in den vergangenen Jahren geändert: "Jetzt sind die Zahlen rückläufig. Wir könnten mittlerweile mehr Schüler aufnehmen, als sich bei uns bewerben." So gab es vor einigen Jahren den Höchststand von 300 Schülern. "Derzeit sind es 265", sagt der Direktor. Auch im zur Schule gehörenden Heim stehen derzeit 25 der 200 Plätze leer.

Geringe Maturaquote

Doch woran liegt es, dass die Schule offenbar an Attraktivität verloren hat? Die Gründe seien vielfältig, sagt Fachberger. Eine wichtige Ursache sei die schlechte Stimmung in der Landwirtschaft, die derzeit vorherrsche: "Da gehen die Jugendlichen, die von einem land- oder forstwirtschaftlichen Betrieb stammen, lieber mit ihren Freunden in die HTL." Und wenn sie den Betrieb später doch übernehmen? "Dann machen sie einen Schnellsiedekurs." Doch das sei eine schlechte Entscheidung: "Als Landwirt ist man selbständiger Unternehmer. Um einen Betrieb wirtschaftlich führen zu können, kann man nicht genug Bildung haben. Die Gesellschaft muss ein Interesse haben, dass die Land- und Forstwirtschaft mit Know-How betrieben wird."

Liegt der Schülerrückgang auch daran, dass es immer weniger Landwirte gibt? Fachberger winkt ab: "Es gibt in Oberösterreich 30.000 landwirtschaftliche Betriebe und jährlich 1000 Hofübergaben. Da wären grundsätzlich genug Schüler da." Doch im landwirtschaftlichen Bereich sei die Maturaquote sehr gering.

Bei der Matura unter den Besten

Als Ursachen sieht er dagegen die boomende Wirtschaft und deren gesteigertes Interesse an Technikern, den höheren Stellenwert der Lehre. Ein Nachteil sei auch die Abgeschiedenheit der Schule: "Wer bei uns zur Schule geht, muss fast immer im Schülerheim wohnen. Das ist nicht für jeden attraktiv."

Nun will die Schule gegensteuern und ihre Vorteile besser bekannt machen. Die Ausbildung sei sehr vielfältig. Sie reiche von der Naturwissenschaft über Technik bis zu handwerklichen Fähigkeiten. Außerdem können die Schüler individuelle Schwerpunkte setzen, etwa das Produktionsmanagement in einem landwirtschaftlichen Betrieb oder auf dem Gebiet des Regionalmanagements. Fachberger weist auch auf das hohe Niveau der HLBLAs in Österreich hin: "Unser Schultyp erreichte bei der Zentralmatura unter allen berufsbildenden Schulen in Deutsch und Englisch das beste Ergebnis."

 

Daten und Fakten

Unterschiedliche Angebote runden die Ausbildung an der Höheren Landwirtschaftlichen Bundeslehranstalt in St. Florian ab. So absolvierte die 3b-Klasse Anfang Oktober einen Forstkurs, zur gleichen Zeit gab es für die ersten Jahrgänge Kennenlerntage.

Am 10. November gibt es an der Schule von 9 bis 13 Uhr einen Tag der offenen Tür. Schüler führen durch ihre Schule, Lehrer zeigen Labors und Werkstätten. Auch am 31. Jänner 2019 (18 bis 20 Uhr) und am 1. Februar (14 bis 16 Uhr) können Interessierte die Schule in St. Florian besuchen.

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9  Kommentare
9  Kommentare
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menschlich (431 Kommentare)
am 23.10.2018 17:42

Übrigens: Direktor DI Dr. Fachberger ist der beste Direktor, den ich je kennengelernt habe.
Und meine Kinder waren auch in Privatschulen.

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menschlich (431 Kommentare)
am 23.10.2018 17:37

Mein Sohn ist "Florianer" Absolvent. Das ist die beste Schule, nicht nur für angehende Landwirte. Abgesehen von der landwirtschaftlichen Ausbildung mit hohem Stellenwert der naturwissenschaftlichen Fächer,können sie mit ihrer Matura alles studieren. Bei technischen Studien werden sie gerne aufgenommen, weil sie Praktiker sind und keine reinen Theoretiker.
Die soziale Kompetenz wird dort auch gut ausgebildet. Ich kann diese Schule aus voller Überzeugung weiterempfehlen.

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SchuldirektorChristophLudwig (1.599 Kommentare)
am 23.10.2018 17:09

"schlechte Stimmung in der Landwirtschaft" - komische Rechtfertigung einer jahrelangen MISERE!

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menschlich (431 Kommentare)
am 23.10.2018 17:39

Was ist eine Misere? Erklären sie mir das bitte.

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thal (1 Kommentare)
am 23.10.2018 15:11

An dieser Schule gibt es übrigens auch sehr erfolgreiche AbsolventINNEN-die Ausbildung ist nicht nur für Burschen geeignet, wie man fälschlicherweise (aufgrund der ausschließlichen Verwendung des männlichen Geschlechts in diesem Artikel) vermuten könnte!

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demeter (929 Kommentare)
am 23.10.2018 07:56

Eine grundsolide landwirtschaftliche Ausbildung wird nur in den landw. Fachschulen geboten (siehe: www.otterbach.at)

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menschlich (431 Kommentare)
am 23.10.2018 17:47

Ja sicher auch. Aber in der heutigen Zeit ist es mMn wichtig auf zwei Beinen zu stehen. Landwirtschaftliche und allgemeine Bildung machen die Absolventen von St. Florian unabhängiger und dadurch freier in ihrer Lebensplanung.

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Clau230368 (5 Kommentare)
am 23.10.2018 06:58

Spreche aus Erfahrung: Sowohl fachlich als auch menschlich die beste Schule! Kann sie nur weiterempfehlen! Die Schüler werden nicht (wie in den Gymnasien üblich) zu Fachdeppen, sondern sie lernen für das Leben. Und dass nur „Bauern“ die Schule besuchen würden, ist falsch: Die Schule hat ein Spektrum von Landwirten, Angestellten, Beamten, Ärzten, etc.

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Sumsi1951 (1 Kommentare)
am 23.10.2018 10:12

Ich bin selbst Absolvent dieser Schule und habe dort bereits im Jahr 1972 die Matura abgelegt. Als Absolvent kann ich die Aussage von Clau230368 nur voll inhaltlich bestätigen. In meiner beruflichen Tätigkeit war mir neben den dort gebotenen fachlichen Qualifikationen vor allem auch das Netzwerk der "Florianer" eine wichtige Grundlage für ein erfolgreiches arbeiten.

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