"Kannst du mir eine Räuberleiter machen, hier muss der Schatz sein", sagt Praktikantin Lea zu ihrem 16-jährigen Praktikumskollegen Jonas Miesenböck und streckt ihre Hände in Richtung Baumkrone. Die beiden sitzen heute nicht im klimatisierten OÖN-Newsroom, sondern sind auf Schatzsuche in der Linzer Stockhofstraße. Die Schatzkarte ist das Smartphone.
Unter Baumwurzeln, künstlichen Steinen oder Schraubenattrappen soll er sich befinden, der "Cache" (Englisch für Lager, Versteck). Das sagt zumindest die "Geocaching-App". Eine moderne Form der Schnitzeljagd. "Das Versteck ist nicht auf den Meter genau auf der virtuellen Mappe eingezeichnet. Hier beginnt die eigentliche Pfadfinderarbeit", sagt Lea aus Reichenau im Mühlkreis. Warum sich die OÖN-Ferialpraktikanten während der Arbeitszeit auf Schatzsuche begeben dürfen? Sie wollen für die OÖN-Leser die besten Freizeitaktivitäten in Linz finden.
Das Versteck in der Stockhofstraße ist schnell gefunden. Lea und Jonas tragen sich in das Logbuch ein. "Das ist so ähnlich wie ein Gipfelbuch", sagt Jonas aus Engerwitzdorf.
Raus gehen, Schätze finden und das mitten in der Stadt - ein ungewöhnliches Abenteuer. "Bei den größeren Verstecken befindet sich sogar eine Box mit Tauschgegenständen", sagt Lea. Beliebt sind vor allem kleine Figuren oder Glücksbringer. Lea tauscht eine Feder gegen ein goldenes Kleeblatt. Geocaching ist aber nicht nur in Städten möglich. Was vor vielen Jahren mit leidglich 75 Caches begann, ist heute zu einem weltweiten Trend mit mehr als 2,8 Millionen Verstecken angewachsen.
Klimmzüge, Liegestützen und Sit-Ups - und das bei 30 Grad im Schatten. OÖN Praktikanten müssen nicht nur im Kopf topfit sein. Darum trainieren Lea und Jonas im Runtastic Fitness Park an der Urfahraner Donaulände.
Außer den beiden 16-Jährigen befinden sich zur Mittagszeit hier noch keine Sportler. Auf der Tafel neben den Sportgeräten sieht sich Jonas die verschiedenen Übungen an. "Es gibt sogar eine App mit der man seinen persönlichen Fortschritt speichern kann, samt Erklärungen zu den Übungen", sagt Jonas. "Eine tolle Alternative zu einem Fitnessstudio, besonders für Schüler, die sich oft keines leisten können", ergänzt Lea. Außerdem lässt sich der Fitness Park ausgezeichnet mit einem Lauf an der Donaulände verbinden.
Zwischen den Beachvolleyballplätzen und der Skateranlage gelegen, wartet der Park auf Fitnessbegeisterte. Diese findet man auch in der Facebook-Gruppe "Runtastic Fitness Park Linz".
Noch immer Linz – noch immer 30 Grad – noch immer die Donau. Hier treffen die beiden Praktikanten die Münchnerin Sigrun Bischoff-Kaufmann. "Das Freibad ist mir zu künstlich. An der Donau ist es außerdem ruhiger". Sie ist am Donauradweg unterwegs. Am "Donaustrand" legt sie einen Zwischenstopp ein, um sich abzukühlen. Lea trifft sich hier öfter mit Freunden zum Picknicken und Baden. "Trotz der Nähe zum Linzer Zentrum ist es dort ruhig", sagt sie.
Mitten in der Stadt und trotzdem in der Natur: So kann es auch vorkommen, dass man einen echten Biber zu Gesicht bekommt, der ohne Scheu an den staunenden Badegästen vorbeischwimmt. Auch der Linzer Markus Stemmer schwimmt hier öfter: "Wegen der Strömung mache ich mir keine Sorgen, ich würde jedoch nicht zu weit nach draußen schwimmen", sagt er. Traut man sich erst einmal ins Wasser, ist es eine tolle Abkühlung – genau perfekt für die heißen Tage in der Stadt. Wer auf den Picknickkorb vergessen hat, findet beim Foodtruck oberhalb der Schotterbank den besten Burger.
Ein Monat bei den OÖN: Lea-Maria Schmid, 16, besucht gemeinsam mit Jonas Miesenböck, 16, die HLW für Kommunikations- und Mediendesign der Kreuzschwestern Linz. Ein Monat lang absolvieren sie ein Praktikum bei den OÖN.