Fahrender Roboter Verner als Star in der Post City
LINZ. Fünf Linzer bauten eine rollende Versuchsplattform für Elektronik nach Vorbild des Mars-Rovers "Curiosity".
Er sieht aus wie eine Kreuzung aus einem Käfer und einem Geländewagen: Verner, ein ferngesteuerter Roboter nach dem Vorbild des Mars-Rovers „Curiosity“. Fünf junge Linzer haben ihn entwickelt, großteils in Handarbeit gefertigt und zeigen bei der Ars Electronica in der „Post City“, was er alles kann.
Eigentlich waren Simone Atzwanger, Max Heisinger, Max Hofinger, Markus Pirngruber und Florian Rudinger auf der Suche nach einem „Ferienprojekt“: „Wir haben einen 20 Zentimeter großen Plastikpanzer gekauft und wollten den umbauen – aber irgendwie hat das ganze Fahrwerk nicht gepasst, und so haben wir angefangen, immer mehr selbst zu entwickeln, und am Ende ist Verner dabei herausgekommen“, sagt Atzwanger: Etwas über einen Meter lang, steht Verner (= Versatile Nature Exploration Rover, ein „vielseitiges Natur-Erkundungsfahrzeug“) heute auf sechs Rädern an U-förmigen Aufhängungen, jedes einzeln angetrieben, die „Beine“ aus extrem belastbarer Kohlefaser. „Man kann sich mit 60, 70 Kilo auf ihn draufstellen, und wir haben uns auch schon am Skateboard hinter ihm herziehen lassen“, sagt Heisinger.
Was das Ding eigentlich kann? Da kommen die Studenten ins Schwärmen: Verner soll als Entwicklungsplattform für Sensoren, Kamerasysteme und Software dienen. „Autonomes Fahren ist ein Riesenthema – und auf Verner kann man solche Systeme perfekt testen“, hoffen die fünf Linzer auf Aufträge aus der Industrie. Während ferngesteuerte Fahrzeuge nur gesteuert werden, ist Verner „anders“: Er liefert zu jedem Rad, jedem Motor ständig Daten zurück an den Server, mit dem er verbunden ist. Bei der „Langen Nacht der Forschung“ hat Verner zwar aus Versehen einen Professor überrollt – aber er war der unumstrittene Star, und die Kinder der Besucher waren begeistert davon, ihn über ihre Beine klettern zu lassen.
Carbonteile aus dem Backrohr
„Er überwindet fast jedes Hindernis, nur Stufen sind für seine Räder zu glatt und gerade“, so Hofinger und Rudinger, die mit Pirngruber und den beiden anderen enorm viel Arbeit in Verner investiert haben: Formen für die Carbon-Teile wurden selbst gebaut und zum Entsetzen der Hausfrau im Ofen „gebacken“, Metallteile an der Drehbank gefräst. Ein Lithium-Polymer-Akku (LiPo) schafft bei 15 Minuten Ladezeit Saft für knapp drei Stunden Betrieb.
Jetzt muss das Team von „Harptech“ (die Anfangsbuchstaben von Heisinger, Hofinger, Atzwanger, Rudinger und Pirngruber) allerdings auf Sponsoren warten: Sensoren für autonomes Fahren würden 50.000 Euro kosten. Geld, das die fünf Studenten nicht haben…
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