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Expertendiskussion: "Linz wird nicht zur Hochhaus-Stadt, sie ist es bereits"

Von Anneliese Edlinger und Reinhold Gruber, 05. Februar 2018, 06:51 Uhr
Expertendiskussion: "Linz wird nicht zur Hochhaus-Stadt, sie ist es bereits"
Soll Linz in die Höhe bauen, um mehr Wohnraum zu schaffen? Bild: Alexander Schwarzl

LINZ. Was spricht für, was spricht gegen den Trend, 80 Meter und höher zu bauen?

Auch wenn bei der von den Linzer Grünen organisierten Diskussion im Alten Linzer Rathaus vor allem Kritiker des Bauens in lichte Höhen am Podium standen – diskutiert wurde dennoch offen.

"Wir sind auch nicht grundsätzlich gegen Hochhäuser. Ein Problem wird es aber, wenn die Wohnungen unerschwinglich werden und nur die Investoren von Hochhäusern profitieren", sagt Grünen-Klubchefin Ursula Roschger.

300.000 Euro für 60 m2

Ähnlich sieht das Lorenz Potocnik, Neos-Fraktionschef und Stadtplaner, der als Negativ-Beispiel den Preis einer mittelgroßen Eigentumswohnung in einem Hochhaus unweit des Hauptbahnhofs anführt: "Da werden für den Quadratmeter 5000 Euro verlangt und auch gezahlt." Macht 300.000 Euro für 60 Quadratmeter. Um solche Entwicklungen zu verhindern, solle Hochhaus-Investoren – so wie in München – zwingend vorgeschrieben werden, dass 40 Prozent der Wohnungen zu leistbaren Preisen angeboten werden müssen, sagt Potocnik.

Kaum ein Thema "wird so unsachlich diskutiert wie der Hochhausbau", sagt der renommierte Städteplaner Reinhard Seiß. Für die einen sei er absolut toll, für die anderen die schlimmste Bauform überhaupt. Und wer glaube, dass sich Linz derzeit zur Hochhaus-Stadt entwickle, solle die Augen öffnen: "Linz ist bereits eine Hochhaus-Stadt."

Expertendiskussion: "Linz wird nicht zur Hochhaus-Stadt, sie ist es bereits"
Hochhäuser in Linz: Ein heißes Thema, das „sehr unsachlich diskutiert wird“, sagt Stadtplaner Seiß. Bild: Alexander Schwarzl

Städteplaner Reinhard Seiß

 

Das Hauptargument der Hochhaus-Befürworter im Rathaus, dass Linz aus Platzmangel in die Höhe wachsen müsse, stimme jedoch nicht, sagt Seiß. Linz habe keinen Mangel an Boden, dieser würde aber ineffizient eingesetzt. Solange mit ebenerdigen Supermärkten oder Fachmarktzentren Platz regelrecht vergeudet werde, statt dort Wohnbauten aufzusetzen, sei das Argument der Platznot einfach falsch.

1200 bis 1500 Menschen seien in einem 100 Meter hohen Gebäude täglich unterwegs, sagt die in Steyr tätige Architektin Karin Proyer. Also könne man Hochhäuser durchaus als "vertikale Gemeinde" verstehen. Und genauso viel Sorgfalt, wie bei der Planung eines großflächigen Gemeindegebiets an den Tag gelegt werde, brauche auch ein einzelnes Hochhaus.

Hein: Alternativen erwünscht

Als "unfair" und unsachlich hält der zuständige Stadtrat Markus Hein (FP) den wiederholt geäußerten Vorwurf, dass in Linz planlos und nur zum Wohle der Investoren agiert werde. "Jedes Projekt wird fachlich geprüft, aber das letzte Wort hat die Politik." Schließlich gehe es am Ende immer um die Frage, welchen Mehrwert ein Projekt für die Stadt habe.

Expertendiskussion: "Linz wird nicht zur Hochhaus-Stadt, sie ist es bereits"
Hoch hinaus geht es derzeit bei mehreren Projekten in Linz. Bild: Weihbold

Gleichzeitig gehe man transparent an die Sache, das habe auch Nachteile. "Die politischen Diskussionen werden zu früh geführt und gehen oft am eigentlichen Problem vorbei", sagt Hein.

"Dass wir keinen Plan haben, möchte ich so nicht stehen lassen. Und es ist auch falsch, dass jeder Investor als Schreckgespenst gesehen wird."

Er, so Hein, würde Alternativvorschlage der Kritiker jedenfalls begrüßen. "Ich würde gerne vernünftig diskutieren, welche Ideen sie haben, um den Wohnbedarf zu decken und gleichzeitig die Grünflächen zu schützen."

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19  Kommentare
19  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
transalp (10.022 Kommentare)
am 05.02.2018 20:04

Städteplanung- im besonderen die Planung von Hochhäusern, muss die Vekehrssituation u -Entwicklung berücksichtigen. Nur das Bereitstellen von Tiefgaragen ist heutzutage zu wenig.
.
Idealerweise keine Baugenehmigung bevor die VekehrsMaßnahmen nicht vollständig-auch deren zeitliche Umsetzung - geklärt sind.
.
Zugleich sollten Hochhäuser das architektonische Umfeld und den Bestand berücksichtigen.
.
Das vermisse ich ein wenig in Linz.

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 05.02.2018 20:24

Dann schauen wir uns das architektonische Umfeld mal an. Über das Bahnhofsviertel brauche ich nichts sagen, das ist schon ein Cluster. Am Bulgariplatz steht das Perotti-Hochhaus gegenüber, dem Winklerpark-Wohntum der Citytower, der Blumau-Tower der RLB, der Bruckner-Tower dem Spakassentum und dem Lentia. Das Barbarafriedhof-Projekt hat den BBRZ-Tum als Pendent und der NeuBau 3 der Tabakfabrik das Arcotel. Bleibt der Weinturm und da haben schon alle festgestellt, dass es zu früh ist, diesen zu bauen, solange nicht klar ist, wie es mit dem Mühlkreisbahnhofgelände weitergeht. Inklusive dem Gestaltungsbeirat und dem Architekten selbst.

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( Kommentare)
am 05.02.2018 22:09

Sehr schwache Argumentation, wenn wir uns an den bausündem der letzten Jahrzehnte orientieren.

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mike12_2008 (843 Kommentare)
am 05.02.2018 23:00

Ein Hochhaus stereotyp als Bausünde
zu bezeichnen, ist die Letztklassigste
Argumentation, die es gibt!

Das ist wirklich "Bauerndorf" Mentalität.

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mike12_2008 (843 Kommentare)
am 05.02.2018 23:09

Völlig richtig!

In Linz wurde bis dato jedes dieser
neuen Hochhaus Projekte in einer städtebaulich sinnvollen Lage geplant bzw. umgesetzt.

Das 3-Türme Projekt etwa am Barbarafriedhof entsteht auch in unmittelbarer Nähe zum Lenauhochhaus, dem BBRZ, dem City-Tower und dem in Bau befindlichen Hochhaus neben der Grünen Mitte.

Alles durchdacht, nachvollziehbar und logisch!

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transalp (10.022 Kommentare)
am 06.02.2018 18:54

Was zB hat der geplante "Neubau 3 der Tabakfabrik" mit dem bestehenden Arcotel zu tun?
Die sind doch zu weit auseinander- es liegt das Parkbad dazwischen.
.
Der schöne Bestand der Tabakfabrik wird dann im Schatten des "Towers" liegen.
Architektonisch bedenklich? Verkehr? (ich äußerte hier schon dazu meine Bedenken...)
.
Man kann eher den Eindruck gewinnen das neue Hochhäuser willkürlich platziert werden (abhängig vom Investor?).- Mit Ausnahme des Bahnhofviertels - das wurde für den Bau hoher Gebäude "auserkoren" und das passt dort auch.

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 05.02.2018 12:07

EXPERTEN? ja die Lobby hat Linz fest im Griff !

wenns wenigstens leistbare Wohnungen wären zwinkern

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jago (57.723 Kommentare)
am 05.02.2018 11:32

Dass die Wohnungen unerschwinglich teuer werden, ist marktwirtschaftlich großartig. Das bremst den Zuzug in die Stadt auf natürliche Weise ein.

Aber was verstehen denn schon die Grün_innen unter Marktwirtschaft? Die ist feindlich für sie, die ist einfach nur evolutionär.

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transalp (10.022 Kommentare)
am 05.02.2018 20:33

An jago
Ganz so einfach wie Sie das darstellen ist es nicht. Gerade dieses Beispiel "Wohnungspreise" zeigt das auf:
.
Erklären Sie mal einer Jungfamilie, wieso sie sich jahrzehntelang an eine Bank binden müssen, um eine "kleine 60qm" Bleibe kaufen zu können?
.
Ich bin auch der Meinung, dass gewisser Wohnraum preislich "gedeckelt" sein sollte - und das hat jetzt nix mit Parteien -grün,rot oder sonst was - zu tun.
.
Freie Marktwirtschaft -Ja, aber nicht gänzlich frei für so grundlegende Dinge wie Wohnbedarf für junge Familien...

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Domin1k (383 Kommentare)
am 07.02.2018 15:30

@jago:
Bei solchen Preisen die freie Marktwirtschaft zu loben ist absurd und zeigt, dass sie vermutlich ein abgehobener Snob sind, mit null Bezug zu den Problemen der normalen Bevölkerung.

Meines Erachtens muss Wohnen leistbar sein, für junge Familien die ein normales Familieneinkommen haben. Es kann nicht sein, dass sich nur noch eine junge Erbengeneration in der Stadt niederlassen kann, weil es für alle anderen viel zu teuer ist.

Das Argument mit dem Zuzug ist außerdem dämlich, wenn man bedenkt dass es an sämtlichen Stadteinfahrten täglich zu Staus kommt. Würden die Pendler in Arbeitsplatznähe wohnen, gäbe es keine täglichen Staus!

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Almroserl (7.529 Kommentare)
am 05.02.2018 23:09

Gegen die reale Marktwirtschaft hat keiner was, wenn es nur das wäre.
Der größte Teil der Wirtschaft ist die Finanzwirtschaft und die hat den Wohnbau, die Politik, die Staatsschulden und vieles mehr fest im Griff.

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( Kommentare)
am 05.02.2018 11:25

Wohnpark Alterlaa in Wien war eine gelungene vertikale Grätzel-/ Stadteilplanung, ob das in der "Grünen Mitte Linz" oder im "Nachverdichteten Wimhölzel Hinterland" auch einmal so funktionieren wird? Leichte Zweifel sind da angebracht.

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jago (57.723 Kommentare)
am 05.02.2018 11:36

In Wien ist ALLES derart mit Steuergeld aus Schulden gefördert, dass die Trichterfunktion der Stadt durch nichts gebremst ist. Weder durch Marktwirtschaft noch durch politische oder andere Vernunft.

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 05.02.2018 09:09

Wozu braucht man eine "Expertendiskussion", bei der auf dem Podium wie im Publikum nur eine Seite sitzt? Um sich gegenseitig recht zu geben und den Bauch zu pinseln? Die grüne Blase brutzelt auch bei jedem Thema nur im eigenen Saft.

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Floko1982 (2.957 Kommentare)
am 05.02.2018 10:52

wertfreier Kommentar, ... 5, ... setzen, ...

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Klettermaxe (10.508 Kommentare)
am 05.02.2018 08:25

Das Problem sind nicht die höheren Häuser, sondern dass man diese derart zerstreut über Linz hin stellt.

Dabei geht es nur um die maximale Aussicht und die Maximierung des eigenen Vorteils, aber gleichzeitig um eine extrem Verschandelung, es entsteht keine Skyline, sondern die Gebissform eines Leprakranken.

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jago (57.723 Kommentare)
am 05.02.2018 11:38

Als ob die VÖEST-Stickstoff-Skyline schön gewesen wäre grinsen

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deskaisersneuekleider (4.150 Kommentare)
am 05.02.2018 06:58

"Vertikale Gemeinde"? WTF?

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jago (57.723 Kommentare)
am 05.02.2018 11:39

Pöstlingberg - vertikal

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