Erneut Gerangel um Ausbau von Straßen- oder Eisenbahn

Von Erhard Gstöttner   31.März 2016

Heftige Diskussionen ausgelöst hat der Bericht der OÖNachrichten über eine Studie, die Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FP) demnächst in Auftrag gibt. Zentraler Punkt ist die Frage, ob die Linzer Straßenbahn auf Schmalspur-Gleisen oder die Mühlkreisbahn auf Normalspur über die neue Eisenbahnbrücke fahren wird oder sowohl Straßen- als auch Eisenbahn.

Der Linzer Verkehrsstadtrat Markus Hein (FP) geht davon aus, dass auf die neue Brücke Schmalspur-Gleise kommen: "Damit man auch dort wie in ganz Linz mit der Straßenbahn fahren kann." Es sei für ihn kaum vorstellbar, dass die Mühlkreisbahn auf einer eigenen neuen Trasse durch Linz zum Hauptbahnhof fahre, sagt Hein: "Ganz wesentlich ist die Kosten-Nutzen-Rechnung. Da kommt die Straßenbahn eindeutig günstiger."

Anderer Ansicht als FP-Stadtrat Hein ist FP-Landesrat Steinkellner: "Die Mühlkreisbahn könnte in Linz wie eine Straßenbahn fahren." Die Studie solle offene Fragen endgültig klären, sagt Steinkellner: "Der Linzer Bürgermeister Luger war dabei, als ich die Untersuchung ankündigte. Eine neue Schienenachse durch die Stadt ist aber nicht gefährdet."

Grüne gleicher Meinung wie FP

Indirekte Unterstützung bekommt der FP-Landesrat von den Grünen. "Wir sind über beide Varianten gesprächsbereit. Die Durchbindung zwischen Aigen-Schlägl und dem Linzer Hauptbahnhof muss das Ziel sein", sagt Klaus Grininger, der Verkehrssprecher der Linzer Grünen. Martin Hajart, Linzer VP-Fraktionschef, ätzt gegen die Freiheitlichen: "Offenbar weiß man in der Linzer FP nicht, was die Landes-FP will."

Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP) sieht keine Gefahr für die zweite Straßenbahn-Achse: "Die ist samt Finanzierungsschlüssel mit Landeshauptmann Pühringer seit dem Sommer 2014 vereinbart."

 

Heute Verhandlung

Für den Abbruch der alten Eisenbahnbrücke findet heute, Donnerstag, die wasser- und naturschutzrechtliche Verhandlung statt. Beginn ist um 9 Uhr beim Gasthaus Lindbauer. Im Speziellen geht es um die Errichtung einer großen betonierten Arbeitsfläche. Wer Einwendungen vorzubringen hat, muss an der heutigen Verhandlung teilnehmen.