Er machte die beste Bosna im Großraum Linz: Würstlstand sucht neue Bleibe

Von Sandra Chociwski   09.März 2018

Roland Pfeifenberger lacht viel während des Gesprächs mit den OÖNachrichten. Von den Anstrengungen der vergangenen Wochen scheint keine Spur.

Pfeifenberger ist gerade auf dem Weg zum Arbeitsmarktservice, nachdem er mit 1. März sein Gewerbe ruhend melden musste. Der Trauner übernahm im Jahr 1990 den beliebten Würstlstand an der Kremstalstraße 98 von seinen Eltern, am 13. März hätte er das 46-jährige Bestehen gefeiert. Doch daraus wird nichts: Pfeiffi, wie er von allen genannt wird, musste zusperren. Der Vermieter will auf dem Gelände eine Wohnanlage bauen. Ein neuer Standort an der Trauner Kreuzung ist in Aussicht, doch bisher fehlt es an der passenden Genehmigung.

Hoffnung bleibt

"Ich bin guter Hoffnung, dass wir bald neu durchstarten können", sagt Pfeifenberger. Aufgrund einer Schulterverletzung musste er seinen Würstlstand bereits einen Monat früher als geplant schließen und sich auch von einer langjährigen Mitarbeiterin trennen. "Wir haben 25 Jahre zusammen gearbeitet. Es ist tragisch, wenn dann das Ende da ist", resümiert "Pfeiffi". Nach der geplanten Operation will der 53-Jährige aber wieder "angreifen".

Auch Bürgermeister Rudolf Scharinger (SP) ist um den Weiterbestand bemüht. "Das ist eine Trauner Institution, die es schon lange gibt und noch lange geben soll." Jeder Trauner habe hier schon gegessen, es sei "ein richtig gutes Würstlstandl", sagt er auf Anfrage der OÖNachrichten.

Bereits seit sechs Monaten arbeitet die Stadt Traun an einer Lösung. Doch das Thema ist komplex: Um einen neuen Standort zu errichten, braucht es die Genehmigung des Landes, der Städte Traun und Linz sowie der Friedhofsverwaltung. Denn sie alle sind am Grundstück an der Trauner Kreuzung beteiligt.

Lösung zeichnet sich ab

Der Finanzausschuss tagt nächste Woche, der Gemeinderat behandelt das Thema am 22. März. Pfeifenberger hofft, dass er den angedachten Standort bekommt. Dann soll es wieder die "besten Bosna von Traun" geben – so zumindest preisen Kunden im Internet den Traditions-Würstlstand an.

Zur Ruhe setzen will sich der 53-Jährige jedenfalls noch nicht. Er würde gerne in Traun weitermachen.