Ennser Gymnasium zum Schulbeginn "durch den Schmutz gezogen"
ENNS. Unbekannte Täter verunreinigten den Vorplatz und die Fassade mit Rossknödeln.
Keineswegs vor Freude hüpften die Schüler des BRG/BG Enns zum Schulbeginn am Montag vergangener Woche in ihre Bildungseinrichtung. Vielmehr hatten sie Hindernisse zu überspringen: Der Vorplatz war übersät von Rossknödeln, vermischt mit zerrissenen Pappkartons, und die weiße Fassade war bis in fünf Metern Höhe von der braunen Masse verunziert. Die Glasfront war so dicht bedeckt, dass es im Foyer dunkel wurde.
Die Polizei Enns bestätigte gestern den anstößigen Vorfall. Die Suche nach den Übeltätern sei bisher im Sand verlaufen.
Für Franz Pröll (64), den Direktor des BRG/BG Enns, und sein Pädagogenteam war es ein Déjà-vu-Erlebnis: "Am ersten Schultag des Vorjahres haben Unbekannte beim Eingang auf einem Pappendeckel menschliche Exkremente deponiert", berichtet Pröll. Diesmal haben sie offenbar so richtig aus dem Vollen geschöpft.
Zeugen sahen zwei Jugendliche
Zwei Anrainer sollen am 10. September gegen 3 Uhr früh Beobachtungen gemacht haben. "Angeblich haben sie zwei Jugendliche bemerkt, die mit Scheibtruhen auf dem Vorplatz aufgefahren sind", berichtet Pröll. Auch von einem in der Nähe geparkten SUV-Geländewagen ist die Rede. Den Zeugen kam das ungewöhnlich vor, die Polizei wurde aber nicht verständigt. "Wie ich um 7.10 Uhr mit dem Fahrrad zur Schule gekommen bin, habe ich schon unseren Schulwart hin und her rennen gesehen", berichtet Pröll. "Dann sind die Eltern reihenweise mit den Kindern eingetroffen, überall lag der Dreck herum." Mit dieser Aktion "wurde bewusst versucht, dem Image unserer Schule zu schaden, zumal an diesem Tag 137 ,Erstklässler‘ mit ihren Eltern die Folgen dieses Vandalenaktes erleben mussten", sagt der Direktor. "In meinem 22. Dienstjahr als Schulleiter hat mich das auch persönlich getroffen."
Die beiden Schulwarte, der Hallenwart und die von diesem alarmierte Feuerwehr beseitigten eilends die gröbsten Spuren. Gegen 10.30 Uhr war das meiste wieder weg.
Der Verdacht liegt nahe, "dass die Unbekannten einen landwirtschaftlichen ,Background‘ haben", sagt Pröll. Es könnte sich um frühere Schüler handeln, "die einen Groll auf uns haben". Der Direktor hofft, dass sie sich irgendwann mit der Tat brüsten und so verraten werden.
Gut 10.000 Euro Schaden haben sie angerichtet. Da sich die Flecken nicht mehr entfernen lassen, muss die Fassade im Auftrag der Bundesimmobiliengesellschaft als Schulerhalter in den kommenden Tagen übermalt werden. Sie ist gegen Vandalenakte versichert.
Zeit zum Wacheschieben
Das einzig Gute an der Sache: "Es hat kaum gestunken", sagt Pröll. Denn die Knödel des Anstoßes waren alte Rossknödel von erträglichem Aroma, die die Täter mit Wasser angerührt und per Drucksprühgerät aufgetragen hatten. Für das nächste Schuljahr ist man im BRG/BG Enns jedenfalls vorgewarnt: Da werden sich in der Nacht zum ersten Schultag die Professoren abwechselnd hinter den Jalousien der Fensterfront postieren und Wache schieben.
Er vermutet Täter mit landwirtschaftlichen Background.
Dreck = Bauer ?
Danke, setzen
Nachdem schon im Vorjahr eine schmutzige Sauerei mit menschlichen Exkremente passierte, hätte man heuer zumindest aufpassen u kontrollieren können.