Ein ganzer Kindergarten im Container

Von Herbert Schorn   11.Juli 2018

Seit Herbst besucht die Tochter von Philip Baumgartner den kleinen Kindergarten im Ansfeldner Stadtteil Audorf. Wie die Pädagoginnen die Vierjährige betreuen, damit ist der Ansfeldner sehr zufrieden.

Weniger gefällt ihm aber, wie die zwei Gruppen untergebracht sind. Seit dem Start vor rund zehn Jahren ist die Bildungseinrichtung in Containern beheimatet. "Im Sommer ist es zu warm, im Winter zu kalt, die Akustik ist schlecht, in den Klos und den Garderoben zu eng", beschreibt Baumgartner.

Der Vater ärgert sich über diese Verhältnisse: "Das ist eine Zumutung. Da spart man bei den Falschen." Er hätte Verständnis, wenn es sich dabei um zeitlich begrenztes Provisorium handeln würde, sagt der 28-Jährige: "Aber das ist nicht der Fall. Diese Container werden eine Dauerlösung bleiben."

"Kein Geld für Neubau"

Das bestätigt der Ansfeldner Bürgermeister Manfred Baumberger (SP): "Es ist derzeit kein neuer Kindergarten in Audorf vorgesehen, weder in der kurz- noch in der mittelfristigen Finanzplanung der Stadt." Grund dafür seien die hohen Kosten: "Ein neuer Kindergarten würde zwei Millionen Euro kosten. Das können wir uns derzeit nicht leisten." Die Stadt investiere viel in die Kinderbetreuung: "Wir haben gerade einen neuen Kindergarten in Ansfelden eröffnet, in Haid ist ein weiterer in Planung."

Doch wenn anderswo investiert wird, warum dann nicht auch in Audorf? "In Haid werden bis 2021 mehr als 360 Wohnungen errichtet", sagt Baumberger. "Da sind wir in Zugzwang." Außerdem habe die Einrichtung einen früheren Spielplatz als Garten und entspreche allen Vorschriften des Landes: "Fast alle der Eltern sind zufrieden."