Ein Linzer, der mit Formel-1-Stars auf Du und Du ist
LINZ. Franz Schreiner ist für die FIA weltweit als Begutachter von Rennstrecken unterwegs.
Lewis Hamiltons Sieg und Sebastian Vettels Ausscheiden, ausgerechnet bei seinem Heimrennen in Hockenheim – ein Linzer hat den Großen Preis von Deutschland am Sonntag ganz genau verfolgt: Franz Schreiner (74) kennt Lewis Hamilton aus der Zeit, als dieser noch Kart fuhr.
Schreiner ist seit 2002 in der Sicherheitskommission des Weltautomobilverbandes (FIA), seine Söhne fuhren einst Kart-Rennen. Mit Fernando Alonso ist Schreiner befreundet. Er traf den Spanier erstmals an einer Kartstrecke, als er seinen älteren Sohn Christian begleitete.
Später duellierte sich sein anderer Sohn Michael mit Lewis Hamilton. "In dieser Zeit war bereits zu erkennen, dass Hamilton und Alonso einmal große Fahrer werden." Sohn Michael, heute ist er Hotelmanager in Florenz, wurde mit 12 Jahren Kart-Staatsmeister.
Auch mit anderen Formel-1-Stars tauscht sich Schreiner "regelmäßig in Sicherheitsfragen aus". Schreiners Engagement für mehr Sicherheit im Motorsport begann, als es ihn einst als Fahrer bei einer Rallye gemeinsam mit seiner Frau überschlagen hat.
Als FIA-Sicherheitsexperte führt er zum Beispiel am Red-Bull-Ring die behördliche Prüfung durch. Dabei kontrolliert er gemeinsam mit FIA-Renndirektor Charlie Whiting hauptsächlich die Länge der Auslaufzonen, die Höhe der Sicherheitszäune sowie die Fluchtwege für die Zuschauer. Zudem nimmt er bei Kartrennen die Sicherheitsprüfung ab.
Außerdem berät Schreiner Rennstreckendesigner im Bereich Sicherheit. Der Bau eines neuen Kurses koste zwischen 80 und 100 Millionen Euro. Europäische Investoren seien kaum mehr interessiert. "In Kuwait, Saudi-Arabien, Katar und Amerika entstehen aber nach wie vor Kurse."
Sichere Rennstrecken
Die Formel 1 sei in den vergangenen Jahrzehnten deutlich sicherer geworden, sagt Schreiner. "In den 1970er Jahren sorgten sich Rennveranstalter kaum um die Sicherheit der Fahrer." Tödliche Unfälle waren keine Seltenheit.
Heute sei in der Königsklasse des Motorsports unter normalen Bedingungen kein tödlicher Unfall mehr möglich, sagt Schreiner. Im Kampf um die Gunst der Zuschauer möchte die FIA den Sicherheitsstandard weiter ausbauen, allerdings die Technik zurückschrauben, damit wieder mehr Teams Chancen auf den Sieg bekommen.
Auch den Österreicher Alexander Wurz kennt Schreiner natürlich. Als jungem Wilden sei Wurz die Sicherheit egal gewesen. "Nun fahren seine Söhne Kart, und ein Umdenken hat stattgefunden." Wurz setzte sich für mehr Sicherheit bei Kart-Rennen ein. Immerhin fahren auch Karts bis zu 150 km/h.
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