Ein Aussichtsturm an der Donau als neue Attraktion?

Von Reinhold Gruber   19.November 2018

Planetenseilbahn, Hängebrücke über die Donau und nun eine Aussichtsplattform an der Donaulände in Linz zwischen Lentos Kunstmuseum und Brucknerhaus? Die Ideen für eine – in erster Linie touristische – Attraktivierung von Linz vor allem an der Donau sind wieder um eine Facette oder besser gesagt einen Plan reicher.

Diesmal ist ein ukrainischer Geschäftsmann in der Hauptrolle, denn er spielt mit dem Gedanken eines Turmes mit Aussichtsplattform. Nicht irgendwo, sondern dort, wo viele Touristen unterwegs sind, möchte er seine im Detail noch vagen Vorstellungen realisieren. Nach einem Besuch in der Stadt und mehreren Gesprächen darf sich der Ukrainer Hoffnungen darauf machen, dass sein Plan zumindest weiterverfolgt wird. Denn nach einem Treffen mit Stadtrat Markus Hein (FP) war der Linzer Politiker so begeistert, dass er schon nach 15 Minuten grünes Licht für die Attraktion gab, die in der Nähe des Lentos angesiedelt sein soll. So steht es zumindest in einem Schreiben an den Mann, das den OÖNachrichten vorliegt.

Ein Aussichtsturm an der Donau als neue Attraktion?
Dieses Bild einer Aussichtsplattform war bei der Präsentation dabei.

Bevorzugter Platz wäre für den Investor die Donaulände (Foto: Kaufmann)

Im Blickfeld der Touristen

Der Ort ist gut gewählt. Die Aussichtsplattform muss schließlich dort stehen, wo viele Menschen sie sehen, um dann auch – gegen eine noch nicht bezifferte Gebühr – einen Blick von oben auf die Stadt zu genießen. Der vom Ideenlieferanten bevorzugte Platz liegt in unmittelbarer Nähe zu den Anlegestellen der Donau-Kreuzfahrtschiffe. Hier sieht der Ukrainer offenbar genügend touristisches Potential, um mit seiner Idee auch wirtschaftlichen Erfolg zu haben.

So weit, dass man schon wirklich abschätzen könnte, wie genau die Konstruktion und vor allem wie hoch der Aussichtsturm wirklich sein könnte, ist man noch nicht. Bei der Präsentation der Überlegungen in Linz wurden Hein aber schon Fotos vorgelegt, die eine Ahnung davon ergeben, wie diese neue Attraktion für Linz aussehen könnte. Ein Foto liegt den OÖNachrichten vor und erinnert ein wenig an das "Free Fall"-Fahrgeschäft auf dem Urfahraner Jahrmarkt.

Technische Details gefordert

Nach dem grundsätzlichen Interesse seitens der Stadt, bei der die Frage der als "Grünland" gewidmeten Fläche nicht als "unlösbares Problem" erachtet wurde – die Zuständigkeit fällt in das Ressort von Stadtrat Hein –, geht es nun einmal um technische Details. So sollen in einem nächsten Schritt der Stadt Details der Konstruktion übermittelt werden, wobei dabei gleich auch Fragen der Sicherheit beantwortet werden sollen.

Dass es den Beteiligten mit dem Projekt ernst ist, lässt sich auch daran erkennen, dass es bereits eine Liste von Menschen, Unternehmen oder Institutionen gibt, mit denen nach und nach Kontakt aufgenommen werden soll. Darunter befinden sich etwa die voest im Hinblick auf die Stahlkonstruktion der Aussichtsplattform oder die Kunstuniversität Linz, was die Lichtinstallation für die Attraktion betrifft.

Stadt der Innovationen

Dass die Überlegungen bei den Tourismusverantwortlichen auf Beifall stoßen werden, ist zu erwarten. Alles, was zusätzlich Gäste in die Stadt bringt, ist wohl zu begrüßen. Zudem passt das Projekt des Aussichtsturmes zu den Bestrebungen der Stadtführung, Linz neben der Stahl- und Kulturstadt nach und nach auch zur Innovationsstadt zu machen.

Dies würde dafür sprechen, dass aus der Idee der Aussichtsplattform ein Innovationsprojekt wird, das Touristen wie Einheimischen den Blick von oben auf Linz, die Donau und das Zentrum der Stadt ermöglicht.

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Der Standort

Die Aussichtsplattform soll möglichst nahe am Lentos Kunstmuseum stehen. Auf der Wiese unterhalb des Dammes, unmittelbar vor den Schiffsanlegestellen, ist in den jetzt einmal vorliegenden Plänen der bevorzugte Standort für das Projekt festgelegt worden.

35 mal 26 Meter sollen die benötigten Grundflächen-Ausmaße für den Turm betragen. Überlegt wird auch eine Standort-Variante, die näher am Brucknerhaus liegt. Verkehrsmäßig wäre die Attraktion jedenfalls relativ gut über die Untere und die Obere Donaulände erschlossen.