Durch Linzer Brücken-Dilemma wird Verkehrschaos noch größer

15.000 Kraftfahrzeuge fahren an Wochentagen über die Eisenbahnbrücke. Wird die 111 Jahre „alte Dame“ gesperrt, dann strömen noch mehr Autos über die an etlichen Stunden am Tag ohnedies schon überlastete Nibelungen- und A7-Autobahnbrücke. Laut Berechnungen der städtischen Verkehrsplaner werden nach der Sperre der Eisenbahnbrücke 8500 Autos auf die A7-Autobahnbrücke ausweichen und 6500 auf die Nibelungenbrücke.

A7-Brücke teilweise gesperrt

Dann ist das Chaos perfekt. Denn die Ausweichmöglichkeiten werden erst in Jahren fertig. Dazu kommt, dass die Asfinag ab 2016 die A7-Autobahnbrücke sanieren will. Sowohl Fahrbahn als auch Übergangskonstruktion müssen laut Asfinag erneuert werden. „Eine Totalsperre wird es aber nicht geben“, sagt der Sprecher von Verkehrslandesrat Hermann Kepplinger (SP).

Die Stadt Linz hat mittlerweile mit Vorarbeiten für den Bau einer neuen Brücke direkt neben der Eisenbahnbrücke begonnen. Nach derzeitigem Stand sollen auf diesem Bauwerk sowohl die geplante Straßenbahnlinie 4 als auch Autos fahren. Doch die Brücke wird im allerbesten Fall erst in der zweiten Jahreshälfte 2014 fertig.

Wahrscheinlicher ist die Fertigstellung bis Ende 2015. Aber auch das ist fraglich, da noch nicht geklärt ist, ob für diesen Brückenbau eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) nötig ist. „Im heurigen Herbst werden wir wissen, ob wir eine UVP brauchen“, sagt der Linzer Verkehrsrereferent Vizebürgermeister Klaus Luger (SP).

Westring: Bitte warten

Auch die Westring-Donaubrücke oberhalb von Linz-Urfahr wird noch etliche Jahre auf sich warten lassen. Nach derzeitigem Stand kann der Bau frühestens im Jahr 2014 beginnen. Wahrscheinlicher ist ein Spatenstich im Jahr 2015 kurz vor den Gemeinderats- und Landtagswahlen.

Vorläufig ist aber noch immer ungewiss, ob der Westring samt Donaubrücke überhaupt gebaut werden kann. Denn die Umweltverträglichkeitsprüfung, bei der es zahlreiche Einsprüche gibt, ist nach wie vor nicht abgeschlossen. (gsto)