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Drei Frauen und ihre Mission Paris

Von Reinhold Gruber   27.Jänner 2017

Sie ist eine der wichtigsten Einrichtungsmessen Europas, die "Maison & Objet Paris". Ihre Bedeutung lässt sich allein schon daran ermessen, dass rund 70.000 Fachbesucher hierher pilgern, um sich in einem Angebot von 3000 ausgewählten Marken nach Passendem umzusehen.

Mittendrin statt nur dabei waren diesmal drei aufstrebende Designerinnen aus Linz bzw. dem Mühlviertel, unterstützt von der "Creative Region Linz & Upper Austria", die in der Tabakfabrik ihr Zuhause hat. Denn so ein Messeauftritt ist zwar interessant, wenn man international Fuß fassen will, aber auch durchaus kostenintensiv. Deshalb fördert die "Creative Region" gezielt solche Auftritte von Kreativen aus Oberösterreich. Mit Christine Hechinger war heuer eine Erfahrene unter ihnen. Zum vierten Mal war sie in Paris dabei. "Diese Messe ist für mich zum wichtigsten Geschäftstermin des Jahres geworden", sagt die Linzerin, die in den vergangenen Jahren in Paris relevante Kundenkontakte aufgebaut hat. Sie ist auch bereits international tätig.

Vor diesem Sprung stehen die beiden anderen. Für Klara Schuster ("frauklarer") und Christine Mittermayr ("textpoterie") war die "Maison & Objet Paris" eine Premiere. Zufrieden waren am Ende alle drei, weil man Kontakte knüpfen und aus dem Interesse vieler Fachbesucher ableiten kann, dass man mit seinem kreativen Tun nicht völlig falsch liegt.

Die junge Trendige
Klara Schuster: Klares, reduziertes Design.

Die junge Trendige

Mit ihren 27 Jahren ist die Linzerin Klara Schuster die Jüngste unter den drei Paris-Ausstellerinnen gewesen. Als "frauklarer" steht sie für Wohnaccessoires, die "klar, reduziert, aber nicht einfach" sind. Handwerk und Qualität sind ihre Prämissen, die sich auch in dem widerspiegeln, was sie in ihrem Atelier in der Reindlstraße in Linz-Urfahr produziert.

Als Premierengast in Paris wusste sie nicht, was sie erwarten würde. Umso euphorischer kehrt sie in die Heimat zurück. "Ich bin wirklich sehr zufrieden, habe sehr viele Bestellungen erhalten und viele Kontakte geknüpft", sagte Schuster im Gespräch mit den OÖNachrichten. Große Firmen hätten zudem Interesse an Kooperationen gezeigt.

Ihren Prinzipien wird sie aber treu bleiben. In ihrer handwerklichen Arbeit wird auch in Zukunft die Qualität und nicht die Masse im Vordergrund stehen. Für all jene, die auf der Suche nach Produkten sind, die es nicht in jedem Geschäft gibt, fühlt sich Schuster als richtige Adresse.

Die gelernte Medienfachfrau und Grafikerin entdeckte durch ihre handwerkliche Begabung ihre jetzige Leidenschaft. "Ich bin Autodidaktin und ich wollte nicht in die Bastelecke", sagt sie und fühlt sich glücklich und zufrieden, weil das, was sie kreativ entstehen lässt, zum Glück im Trend liegt – und Menschen begeistern kann.

 

Die spätberufene Rückkehrerin
Christine Mittermayr kehrt mit vielen Erfahrungen aus Paris zurück.

Die spätberufene Rückkehrerin

Paris hat ihre Erwartungen erfüllt, sagt Christine Mittermayr, die mit ihrer Serie Jaquard erstmals in Paris ausgestellt hat. Es gab Interesse für ihre Arbeiten, gute Kontakte und die Freude darüber, dass ich "zwei große Angebote machen darf". Mehr noch als das hat es die 46-jährige Mühlviertlerin geschätzt, mit den beiden anderen Designerinnen in Paris zusammen wohnen zu können. Das habe viel Erfahrungsaustausch möglich gemacht.

Mittermayr ist eine spätberufene Designerin. Die gebürtige Haslacherin, die jetzt in Arnreit lebt und ihr Porzellan-Atelier betreibt, hat eine Keramik-Lehre gemacht. Die Mutter von zwei erwachsenen Söhnen hat dann andere Wege eingeschlagen, ehe sie vor vier Jahren zum Porzellan in Verbindung mit textilen Mustern und Texten zurückgekehrt ist.

 

Die erfolgreiche Erfahrene
Viel Interesse für Hechingers Einzelstücke

Die erfolgreiche Erfahrene

"Das ist die Messe, die ich machen muss", sagt Christine Hechinger. Die 36-jährige Mutter von zwei Kindern (7 und 4 Jahre) kann das beurteilen. Zum vierten Mal stellte sie in Paris, zum ersten Mal aber im Jänner und nicht wie sonst üblich im September, aus. "Sehr zufrieden", lautet ihr Urteil. Einen "super Standplatz gleich beim Eingang" und sehr viele wie auch große Einkäufer waren bei ihr, um ihre Einzelstücke näher in Augenschein zu nehmen und zu bestellen. Für ihre aktuelle Kollektion OPAL hat die gelernte Industrie- und Produktdesignerin Bleikristallobjekte mit einer speziellen Metallbeschichtung versehen und sie so zu echten Hinguckern gemacht.

Ihre Ideen entstehen nicht am Reißbrett, sie kommen einfach plötzlich daher. "Ich beschäftige mich mit Dingen, probiere etwas aus, um herauszufinden, ob etwas funktioniert", sagte Hechinger den OÖNachrichten. Ihre Kinder finden ihre Einzelstücke cool, in denen sie gerne Vintage-Objekte ins Jetzt transferiert. Ihre Designkunst hat jedenfalls bereits viele Anhänger. "Ich habe ein internationales Publikum", sagt die 36-Jährige, die in der Blütenstraße ihr Atelier hat.

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