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Die schönste Bim fährt nach Leonding

Von Erhard Gstöttner   10.Juni 2011

Es ist keine x-beliebige Straßenbahn, die nach Leonding fährt, sondern die schönste, die die Linz AG bisher hatte: Der Cityrunner der zweiten Generation ist 40,6 Meter lang und hat Platz für 227 Fahrgäste.

Jede dieser barrierefreien Garnituren, die im Wiener Bombardier-Werk erzeugt werden, kostet drei Millionen Euro. Die Wagen sind silberfarben lackiert und haben rote Ledersitze.

Intensive Tests

Nun fahren die ersten beiden dieser eleganten Garnituren auf der funkelnagelneuen Strecke zwischen dem Linzer Hauptbahnhof und der neuen Remise beim Weingartshof auf dem Harter Plateau in Leonding. „Wir erproben auf den Testfahrten hunderte verschiedene Situationen, allein 500 beim Bremsen“, sagt Johann Frisch, Werkstättenleiter und oberster Testfahrer der Linz-Linien.

Nötig sind diese Fahrten für die Betriebsgenehmigung, die das Amt der Landesregierung ausstellt. Anfang Juli soll diese Genehmigung erteilt werden. Dann beginnt die Schulung der Straßenbahnfahrer der Linz-Linien.

Warum müssen die Tramway-Fahrer extra eingeschult werden? Weil sie die Strecke genau kennen müssen, ehe es losgeht. Und weil die 5,3 Kilometer lange Strecke aufs Harter Plateau 1,3 Kilometer unterirdisch verläuft, vom Hauptbahnhof bis Untergaumberg. Von dort an fährt die Bim oberirdisch.

Im Gegensatz zur bereits existierenden Linzer Mini-U-Bahn zwischen Volksgarten und Herz-Jesu-Kirche hat dieser Tunnel zwei Röhren, für jede Fahrtrichtung einen.

„Ist die Steigung von Untergaumberg hinauf aufs Harter Plateau ein Problem?“, fragt der Laie. Chef-Testfahrer Frisch schmunzelt: „Wir fahren seit 113 Jahren mit Straßenbahnen auf den Pöstlingberg. Da sind solche Steigungen für uns kein Problem.“ Zumal die neuen Straßenbahn 857 PS stark ist.

In zehn Minuten

Zehn Minuten braucht die neue Bim vom Hauptbahnhof zur (vorläufigen) Endhaltestelle. Acht Stationen gibt es an der Strecke, die im internen Linz-AG-Jargon „Linie 3 plus“ heißt. Behinderungen sollte es während der Fahrt nicht geben. Denn mit Ausnahme der Kreuzungen fährt die neue Bim auf einem eigenen, von der Autofahrbahn getrennten Gleiskörper.

 

Kosten unterschritten

Dass die geplanten Kosten bei Bauvorhaben unterschritten werden, kommt kaum jemals vor. Die neue Straßenbahnlinie vom Hauptbahnhof zum Weingartshof auf dem Harter Plateau in Leonding ist so ein Fall. 150 Millionen Euro waren für den Bau der 5,3 Kilometer (davon 1,3 Kilometer unterirdisch) langen Strecke veranschlagt. Die Endabrechnung ist noch nicht erfolgt. „Doch es wird deutlich weniger sein“, sagen die Verantwortlichen der stadteigenen Linz AG.
Der Bau der „Linie 3 plus“ begann am 23. März 2009. Seit dem heurigen Frühling ist die Strecke fertig. Nun werden zahlreiche Test- und Genehmigungsfahrten durchgeführt, ab Juli dann Schulungsfahrten. Am 13. August beginnt der reguläre Betrieb.

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