Die große Kunst des Jazzduos

Von Christoph Haunschmid   07.Dezember 2017

Der aus Kuba stammende, seit einigen Jahren in New York ansässige Klaviervirtuose Aruan Ortiz traf auf den Klarinettisten und Saxofonisten Don Byron, der seit den 80er Jahren immer wieder spannende Projekte auf die Beine stellt.

Die Beiden boten ein schönes Beispiel feinsinniger Zweisamkeit, das zwischen Neue Musik Anklängen und traditionellem Material mühelos changiert. So wird im Vorwärtsstreben auch dem Alten Referenz erwiesen, der Jazzklassik ihre Kraft gelassen. Byron und Ortiz gehen höchst fokussiert ans Werk, stellen umfassende Bezüge her, spannen weite Bögen.

Ortiz verfügt über eine starke linke Hand, so gibt er Rhythmus und Fundament, treibt Byron an, der sich in lichte Höhen aufschwingt. Vor allem an der Klarinette setzt er Maßstäbe. Neben komplexen Klanggespinsten hört man immer wieder angerissene Melodien, freut sich am scheinbaren Erkennen. Aber nicht alle Rätsel werden gelöst. Ein kleiner Rest an Geheimnis bleibt in jeder erstklassigen Musik.

Jazz: Aruan Ortiz und Don Byron, Linz, Klavierhaus Merta, 5. 12.,

OÖN Bewertung: