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„Der Traunseher“: Erinnerung an eine provokante Zeitschrift

Von Von Edmund Brandner   12.September 2008

Von Edmund Brandner

Als die drei jungen Künstler Walter Pilar, Hans Kienesberger und Peter Putz 1978 die erste Nummer ihres „Traunsehers“ herausgaben, war so mancher Hofrat in Gmunden empört. Denn was das Trio da verbreitete, war hochgradig subversiv. Die Zeitschrift passte weder in die sogenannte Hochkultur noch in die Volkskultur.

Stattdessen eckte sie auf heimatliebende Art mit allen Seiten an. Rotzfrech prangerte „Der Traunseher“ beispielsweise die architektonische Verschandelung und die Verhüttelung des Salzkammerguts an.

Nach der Veröffentlichung der ersten Ausgabe fanden sich rund 50 Abonenten. Ihre Namen wurden auf einer „Ehrentafel“ am Cover der zweiten Nummer abgedruckt. (So viel zum Thema Datenschutz) Einen besonderen Verdienst machte sich „Der Traunseher“ mit der Veröffentlichung von Fotos des 1962 verstorbenen Ebenseer Salinenwerkmeisters Johann Promberger. Dieser hatte zwischen 1905 und 1925 wunderbare Bilder über die Ebenseer Arbeitswelt geschossen, die aber erst 1977 zufällig entdeckt und über den „Traunseher“ einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht wurden.

Die drei Provokateure vom Traunsee stellten 1981, nach neun Ausgaben ihre Zeitschrift ein, setzten ihren künstlerischen Weg aber erfolgreich fort. Eine Ausstellung über ihren legendären „Traunseher“ wird am Sonntag, 10.30 Uhr, in der Kammerhofgalerie Gmunden eröffnet.

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