Der Riese des Linzer Öffi-Fuhrparks rollt bald an
LINZ. 24-Meter-Kaliber auf Linzer Straßen: Ab November ist der erste von 20 elektrisch betriebenen Obussen im Einsatz.
Er ist futuristisch im Design. Er ist komplett elektrisch betrieben und er ist gewaltige 24 Meter lang. Der neue Obus der Linz AG Linien ist ein Hingucker und eine Sensation: Das gewaltige Fahrzeug mit Doppelgelenken soll ab Ende November durch Linz rollen. 19 weitere Obusse, die jeweils eine Million Euro kosten, werden bis Ende 2018 folgen. Linz hat damit eine Vorreiterrolle inne: Österreichweit ist das XXL-Fabrikat der belgischen Firma Van Hool das erste dieser Größe, das mit zwei Elektromotoren und einem batteriebetriebenen Ersatzantrieb fährt.
"Ein Meilenstein für Linz"
"Die Linz AG Linien beweisen laufend ihre Technologieführerschaft am öffentlichen Verkehrssektor. Die neuen Obusse setzen einen weiteren Meilenstein für den öffentlichen Verkehr im Linzer Zentralraum. Wir freuen uns über die Ankunft des ersten Fahrzeugs und auf den Beginn einer neuen Obus-Ära", sagt Linz AG-Generaldirektor Erich Haider.
Auch Betriebsleiter Johann Frisch ist über die Premiere des Riesen-Liners merklich erfreut: "Die Präsentation ist so etwas wie mein beruflicher Geburtstag. Damit haben wir die Latte für andere Verkehrsbetriebe hoch gelegt", sagt der Linzer. Auf die Frage, warum in 20 Riesen-Bussen, die jeweils eine Million Euro in der Anschaffung kosten, investiert wurde, sagt Frisch: "Das hat mit mehreren wirtschaftlichen Aspekten zu tun."
Zum einen würden kleinere Busse ähnlich viel kosten, Frisch schätzt etwa 800.000 Euro. Zum anderen bedeuten mehr Busse mehr Fahrten. "Dadurch müssten die Fahrpläne komplett umgeschrieben werden", sagt der Betriebsleiter. Daher hätten sich die Linz AG Linien für die 24-Meter-Kaliber entschieden, die pro Fahrt etwa 180 Personen transportieren können. Spannend wird, wie sich die Fahrten gestalten, an welchen Stellen die großen Busse zum Verkehrshindernis werden. "Zwicken könnte es in den beiden Bus-Umkehrschleifen in der Stieglbauernstraße und in der Industriezeile", vermutet Frisch, der sich in den nächsten Wochen mit den Testfahrten und der Erstzulassung der XXXL-Busse beschäftigen wird.
Noch bevor die Mega-Liner durch die Landeshauptstadt rollen, wird ein Exemplar der Flotte auf der "Busworld", der größten europäischen Fachmesse für Busse in Belgien, ausgestellt. "Der Hersteller hat unser Produkt dafür ausgewählt. Das ist eine große Auszeichnung für uns. Die Busse sind nicht nur groß, sondern auch wunderschön designt. Sie sind etwas Besonderes", schwärmt Betriebsleiter Johann Frisch.
Zahlen, Daten und Fakten zum neuen XXXL-Bus der Linz AG Linien
- 24 Meter lang sind die 20 neuen Obusse der Linz AG Linien. Die Doppelgelenk-Fahrzeuge sind damit derzeit Österreichs längste Busse.
- 180 Personen beträgt die Gesamtfahrgastzahl der Riesen-Fahrzeugen. Das ist eine Steigerung um 30 Prozent gegenüber den bisherigen Obussen.
- 100 Prozent elektrisch betrieben werden die Oberleitungs-Busse, sie sind emmissionsfrei. Die Antriebstechnik besteht aus zwei Elektromotoren und einem batteriebetriebenen Ersatzantrieb. Die Batterie für den Ersatzantrieb wird über den Kontakt zur Oberleitung oder durch Einspeisung von Bremsenergie geladen.
- 20 Millionen Euro werden in die Fuhrparkmodernisierung investiert. Jedes dieser Fahrzeuge in der
- „Cityrunner-Optik“ kostet etwa eine Million Euro und ist dank Niederflurtechnik barrierefrei, klimatisiert und mit Kameras für die Busfahrer ausgestattet.
- 4 Buslinien werden künftig von den neuen Obussen angefahren: Linie 41 (Hessenplatz - Baintwiese), 43 (Hessenplatz - Stadtfriedhof/ St. Martin), 45 (Hauptbahnhof - Stieglbauernstraße) und 46 (Hafen - Froschberg).
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Ich finds immer wieder lustig, dass Elektroantriebe als emmissionsfrei dargestellt werden.
Der Strom kommt hier ja nicht aus der Steckdose sondern aus der Oberleitung.
Aber sonst find ich es eine gute Sache und Betriebswirtschaftlich müssten sie auch leicht mit den 1Gelenkern mithalten können.
Die Erneuerung der O-Bus-Flotte ist ja dringend notwendig.
Die derzeitigen Fahrzeuge sind ja teilweise in einem erbärmlichen Zustand.
Wunderbar, dass es nun endlich neue Fahrzeuge gibt.
Warum hat man aber gerade die hässlichsten Dinger kaufen müssen?
um unser Geld ist nichts zu teuer
wie wäre es, zu nicht Stoßzeiten kleine Fahrzeuge mit mehr Frequenz zu betreiben? oder ist sparen am Personal angesagt ?
Die alten blauen Oberleitungsbusse mit einem Gelenk, ebenso wie einige ältere und kürzere "runde" ohne Gelenk, gehörten damals zum Linzer Stadtbild.
Besonders der Hessenplatz war geprägt von den im Haltestellenbereich wartenden 41er oder 43er. 42er kombinierten zeitweise die Strecke der Linien 41 und 43, wenn ich nicht irre, also Stadtfriedhof und Neupeint.
Eine moderne Neuauflage sehe ich sehr positiv.
besonders gut find ich die zusätzlichen Akkus, die die Bremsenergie aufnehmen.
Kaufen und dann testen? Bei Amazon gekauft?
Ein geliehener Van-Hool-Gigaliner-Bus war u.a. vor einiger Zeit in Linz unterwegs und hat - mit Fahrgästen die Strecken befahren, ob er die Kurven kratzt, auf den Froschberg rauf und und runter kommt, etc.
Ich finde es super, dass sich geräuscharmen und emissionsfreien E-Busse durchgesetzt haben. Lange Zeit stand zur Debatte, ob künftig nicht (ebenfalls getestete) Hybridbusse die aufwändigen Oberleitungen ersetzen sollten. Mich hat das nicht überzeugt, wenn dann außerhalb der Haltestellen ein hochtouriger Diesel loslegt.
Den Tag, wo dann die extrem lauten Erdgasbusse in Pension geschickt werden, sehne ich auch herbei.
Der Betriebsleiter "schätzt" das kleinere Busse 800.000 € kosten. Zeugt ja von ungemein betriebswirtschaftlichem Denken man die Preise für andere Produkte schätzt.
Weiters "könnte" es mit den langen Bussen bei zwei Umkehrschleifen zwicken. Ja hat man das nicht vorab erhoben und getestet? Agiert man bei den Linz Linien nach dem Motto "jetzt kaufen wir einmal um 20 Mio € Busse und dann probieren wir einmal wo wir sie überhaupt einsetzen können"?
Die Investitionen in den Fuhrpark in Ehren, aber eine Taktverdichtung würde dem Kunden mehr bringen als längere Wartezeiten zwischen den Abfahrten und dafür größere Busse. Der Fuhrpark der Linz Linien ist sehr modern verglichen mit anderen Städten, da könnte man schon ein bisschen zurückfahren mit den Investitionen, vor allem da die Linz Linien weit entfernt davon sind, kostendeckend zu sein und durch andere Produkte der Linz AG (z.B. Fernwärme, da wurde der Preis gerade wieder um 6 % erhöht) quersubventioniert werden müssen.
Man kann wirklich alles schlecht reden. Und natürlich gab es schon vor der Fahrzeugbestellung Testfahrten in Linz mit 2-Gelenksbussen, auch um den besten Hersteller zu ermitteln. Darum waren das nicht die exakt gleichen Modelle, also gibt es naturgemäß noch ein paar Kleinigkeiten zu klären. Das ist völlig normal bei der Umstellung eines Fuhrparks und dafür gibt es auch eine Einführungsphase.
Das hat nichts mit schlechtreden zu tun. Gut, dass öffentliche Verkehrsmittel quersubventioniert werden stimmt zwar, ist aber nicht schlimm sondern gut so.
Allerdings fände ich auch eine Taktverdichtung sinnvoller. Es ist eh nett, wenn man jetzt 30% mehr Leute transportieren kann, davon habe ich aber nichts, wenn die Linien 45 & 46 nur alle 15 Minuten bzw. außerhalb der Hauptverkehrszeiten nur alle 30 Minuten fahren. Am Sonntag bin ich meist zu Fuß schneller am Hbf als mit den Öffis, da hilft eine Takterhöhung mehr als ein extralanger Bus.
Eine Bus-Taktverdichtung möchte ich auch. Die bringt aber wenig, wenn sie nur auf ein paar Linien beschränkt ist.
Also, nicht kleckern, sondern gleich mal klotzen: Taktverdichtungen und zusätzliche Strecken (zB. Urfahr Ost - Industriezeile - Voest) schaffen!
15 Minutentakt in der Stoßzeit und frühabends gleich mal 30 und mehr Minuten sind nicht zeitgemäß.
Als ich noch in der Industriezeile beruflich zu tun hatte, war nach 18h mein Kollege mit seinem fahrbaren Untersatz schon daheim als ich noch auf den Bus wartete, der dann mit Umsteige-Wartezeiten und Umwegen nochmals ewig bis zum Ziel brauchte.