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Denkmalschützer setzen sich gegen Linzer Abriss-Befürworter durch

Von Erhard Gstöttner   21.August 2012

Die Siedlung gilt als sozial- und kulturhistorisches Denkmal. Auch architekturgeschichtlich wird sie als besonderes Werk eingestuft. Planer war Curt Kühne, der von 1915 bis 1948 (mit Unterbrechungen) Linzer Stadtbaudirektor war.

Auch städtebaulich besonders

Kühne plante markante Bauten (z. B. Diesterwegschule, Parkbad, Volksküche, Wohnanlagen Sint- und Wimhölzelstraße). Die Sintstraßen-Anlage werten Fachleute wegen ihrer angerartigen Anordnung mit großen Freiräumen auch als städtebauliche Besonderheit.

Bisher hatte die Eigentümerin der Wohnanlage Sintstraße, die städtische Linzer Wohnungsgesellschaft GWG, versucht, den Denkmalschutz zu verhindern. Ein früherer Denkmalschutz-Bescheid wurde aufgehoben. Gegen den nunmehrigen Bescheid werde die GWG aber nichts unternehmen, sagt GWG-Aufsichtsratschef Vizebürgermeister Klaus Luger (SP): „Wir erheben keinen Einspruch, sondern akzeptieren den Bescheid. Ein Einspruch wäre sinnlos, weil die Begründung des Bundesdenkmalamtes eindeutig ist.“

Die Verantwortlichen der GWG wollten ursprünglich vier bis sechs der alten Arbeiterhäuser stehenlassen, ähnlich wie bei der Anlage in der Fröbelstraße im Franckviertel.

„Wir haben die Bedeutung der Anlage beurteilt und sind zum Schluss gekommen, dass sie als Ganzes zu erhalten ist“, sagt Landeskonservatorin Ulrike Knall-Brskovsky, die Leiterin des Bundesdenkmalamtes in Oberösterreich. Auf Basis des Denkmalschutz-Bescheides könnten dann Konzepte für die künftige Nutzung entwickelt werden, so die Landeskonservatorin. Architektur-Studenten der Linzer Kunst-Universität haben, wie in den OÖN berichtet, bereits solche Pläne entwickelt.

Streit der Experten

Unter Fachleuten hatten die Denkmalschutzbestrebungen für die Sintstraßen-Siedlung zu heftigen Auseinandersetzungen geführt. Der bekannte Linzer Architekt Herbert Karrer plädierte für den Abriss der Siedlung. Die Universitätsprofessoren Franz Riepl (Architekt) und Wilfried Posch (Städtebau) setzten sich vehement für die Erhaltung ein.

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