Bürger entscheiden über die Umfahrung in Neuhofen
NEUHOFEN AN DER KREMS. Nachdem die Politik seit rund 60 Jahren über eine geplante Umfahrung für Neuhofen/Krems diskutierte, sind nun die Bürger am Wort.
Am 7. Dezember dürfen die Betroffenen bei einer Volksbefragung ihre Meinung zu dem Projekt kundtun. "Nachdem sich die Politik nicht einigen konnte, habe ich den Vorschlag der Bürgerbefragung gemacht", sagt Bürgermeister Günter Engertsberger (SP).
Klar ist auch der Wortlaut der Fragestellung für den 7. Dezember: "Soll sich die Gemeinde Neuhofen/Krems um die Errichtung einer Umfahrung auf dem im Flächenwidmungsplan freigehaltenen Fläche bemühen?"
Auch wenn eine Volksbefragung rechtlich nicht bindend ist, solle das Ergebnis der Befragung umgesetzt werden, so der Ortschef, der sich gegen die Umfahrung ausspricht. Ob das möglich ist, dürfte aber auch vom Land abhängen, das die Straße errichten möchte. "Wir verfolgen die weiteren Entwicklungen mit Interesse", sagt dazu der zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl (VP).
Verlaufen soll die neue Straße westlich des Ortszentrums über den Julianaberg und nahe dem Gasthof Gundendorfer wieder in die bestehende einmünden. "Für den Bau der Umfahrung wären große Eingriffe in die Natur notwendig", sagt Engertsberger.
Ganz anders sehen das die Vertreter der VP. "Die Umfahrung würde den Ortskern entlasten, und wir könnten hier eine Begegnungszone einrichten", sagt Vizebürgermeister Reinhold Sahl (VP).
Bürgerinitiative gegen Projekt
Die Meinungen zu der Umfahrungsstraße gehen nicht nur in der Politik, sondern auch in der Bevölkerung auseinander. So spricht sich die Bürgerinitiative "Zukunft Neuhofen" gegen die Umfahrung aus.
Deren Mitglieder haben keine Freude mit der Volksbefragung. "Die von der neuen Trasse nicht Betroffenen Bürger bestimmen über Belastungen anderer Mitbewohner", sagt Alfred Strauß, Mitglied der Bürgerinitiative.
Der Umwidmungswahn kennt in Neuhofen keine Grenzen! Jedes freie Fleckchen wird verbaut (HQ30)!
Es fehlt vollkommen an jeder Infrastruktur, keine Kindergartenplätze, Volksschule und Hauptschule werden zu klein!
Das sagen hat in Neuhofen die Bauwirtschaft mit Unterstützung des Bürgermeisters, daher widmen wir die vorgesehene Trasse um und verbauen damit die letzte Hoffnung auf eine Umfahrung und damit die letzte Möglichkeit der Entlastung des Ortskern!
Schon jetzt ist der "hausgemachte Verkehr" eine derartige Belastung - jede Familie bringt die Kinder mit dem Auto in den Kindergarten, in die Schule, ..., der mit jedem Neubau zunimmt!
Daher muss die Forderung lauten:
Eine ordentliche Umfahrung,
keine Umwidmungen mehr,
30km/h - Zone im gesamten Ortsbereich!
Damit Neuhofen lebenswert bleibt.