Bauzeiten wie in Berlin und die Melonen des Kaisers
LINZ. Mit fremden Augen: Wie Touristen die Landeshauptstadt erleben – und was sie dabei erfahren. Die OÖNachrichten haben eine Tour mit dem gelben Bummelzug gemacht und sich mit Linz-Besuchern aus dem Ausland unterhalten.
"Der Neue Dom ist die größte Kirche Österreichs und wurde 1924 nach 62 Jahren Bauzeit fertig gestellt", erzählt die Tonbandstimme. Und löst damit unter den deutschen Touristen Erheiterung aus: "Das ist ja wie beim Berliner Flughafen." "Na, ein bisschen Zeit haben wir aber schon noch bis dahin", wirft eine Frau von vorne ein.
Diese und mehr Informationen erhält man, wenn man sich in einen der gelben Bummelzüge setzt, die seit 1995 durch Linz fahren. Rund 80.000 Fahrgäste sind pro Jahr an Bord. Seit dieser Saison ist eine Garnitur voll elektrisch betrieben, der Chef des Linzer City Express, Bernd Geiger, hat bei der Umrüstung selbst Hand angelegt. Mit der Tour soll man sich einen ersten Eindruck von der Stadt verschaffen können: "Wir wollen die wichtigsten Informationen über Linz vermitteln. Und Anreize setzen, wo man als Nächstes hingehen kann."
Dieses Konzept trifft den Geschmack von Familie Feigl. Die deutschen Touristen urlauben am Attersee und sind für einen Tag in Linz zu Gast. "Mit der Fahrt wollen wir uns eine Orientierung verschaffen, wir sind nämlich ohne Stadtplan unterwegs", sagen Christina und Christoph Feigl, die mit Tochter Laura auf die nächste Tour warten. Und schon startet die rund 25-minütige Fahrt auf dem Hauptplatz, zuerst geht es nach Urfahr.
"Was uns an der Stadt wirklich gut gefällt, ist diese Mischung aus alt und modern, die man während der Fahrt wunderbar beobachten kann. Die alten Gebäude gefallen uns am besten", sagen die belgischen Touristen Stefaan Bouchier und Claudine Van Hoecke auf Englisch.
"Wir müssen nicht laufen"
Das Paar macht eine Radtour von Passau nach Wien und hat einen Zwischenstopp in Linz eingelegt. "Uns hat die Idee mit der Bummelzugfahrt gut gefallen, weil wir in kurzer Zeit viele Sehenswürdigkeiten sehen", sagt der Belgier. "Und das Beste daran ist, dass wir nicht laufen müssen", ergänzt seine Freundin. Sie sitzen in dem Waggon, in dem die Informationen auf Englisch durchgesagt werden.
Dann geht es wieder zurück über die Donau, dabei kann man etwa den Erzählungen zum Brucknerhaus lauschen. Auf dem Hauptplatz biegt der Zug ab in die Altstadt, wo ein Raunen durch die deutsche Touristengruppe geht. "Hier ist es wirklich schön, mich fasziniert das Ambiente der Altstadt", sagt Gabriele Hartmann aus dem Berliner Umland.
Nach einem Abstecher zum Neuen Dom geht es auf die Linzer Landstraße. "Hier kann man gut einkaufen gehen, das ist auch ein Grund, warum wir gerne kommen", sagt Marlene Sommer aus Hildesheim. Da passt es doch, dass gerade durchgesagt wird, dass die Linzer Landstraße die zweitgrößte Einkaufsmeile Österreichs ist.
Schon fährt der Bummelzug wieder auf den Hauptplatz ein. Die belgischen Touristen sind begeistert: "Jetzt wollen wir zum Schlossmuseum, davon haben wir bei der Tour gehört. Wenn es unsere Zeit erlaubt, besuchen wir danach diese Konditorei mit der Linzer Torte."
Der Tod des Kaisers in Linz
Nicht nur Touristen können bei der Fahrt etwas erfahren. Denn mal ehrlich: Wussten Sie, woran Kaiser Friedrich III. am 19. August 1493 im Kremsmünsterer Haus in Linz gestorben ist? Angeblich an einer Überdosis Melonen, die ihm eine ruhrartige Darmerkrankung bescherte. So hielten es zeitgenössische Chronisten fest. Spätere Historiker weisen freilich darauf hin, dass auch eine Beinamputation, die zehn Wochen zuvor an Friedrich vorgenommen worden war, ihren Anteil am Tod des Kaisers gehabt haben dürfte.
"Die Bummelzugfahrt soll Anreize setzen, wo man hingehen kann.“
Bernd Geiger, Linz City Express
"Uns hat die Tour gut gefallen, es war sehr informativ und unterhaltsam. Mich faszinieren vor
allem das Ambiente und die Altstadt.“
Gabriele Hartmann, aus dem Berliner-Umland
„ Wir sind ohne Stadtplan unterwegs und erwarten uns von der Fahrt ein paar Anregungen, wo man hin-gehen könnte.“
Christina und Christoph Feigl, aus Fröndenberg
„Was uns an der Stadt Linz wirklich gut gefällt, ist diese Mischung aus alt und modern, die man während der Bummelzug-Fahrt wunderbar beobachten kann. Uns gefallen die alten Gebäude und Kirchen am besten. “
Stefaan Bouchier und Claudine Van Hoecke
, aus Assenede
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... und Fahrzeiten wie zu Kaisers Zeiten - zumindest was die SUMMERAUER - BAHN betrifft... 😎
.
Und auch so manche Bauprojekte im Linz Raum... 😎😎😎
...u.a. Linzer Eisenbahnbrücke:
Von der Planung bis zur ErÖffnung 3 Jahre (1897 - 1900 ).
Mit den damaligen bescheidenen Baumitteln!
Und heute ????...
Ein Trauerspiel...😢