Aus Liebe nach Linz

Von Luise Walchshofer   05.Oktober 2017

Bevor Sidinei de Oliveira seine Freundin Veronika Reiner kennen lernte, hat ihn Volleyball nicht besonders interessiert. Jetzt war dieser Sport sogar der Grund, warum der Fußballer, der früher unter anderem bei Austria Lustenau und FC Lustenau gespielt hat, von Vorarlberg nach Linz zog.

Veronika Reiner (28) ist Volleyballerin, im Sommer wechselte sie vom VC Dornbirn zum ASKÖ Linz-Steg, mit dem sie am 7. Oktober in die neue Saison startet.

"Ich wollte in der ersten Bundesliga spielen", sagt sie. Also verlegte auch Sidinei de Oliveira seinen Wohnsitz.

Leicht gemacht hat er sich die Entscheidung nicht, da sein fünfjähriger Sohn aus erster Ehe in Vorarlberg lebt. "Aber ich bin nicht der Typ für eine Fernbeziehung", sagt der 33-Jährige. "Ich wusste, ich muss das für uns tun."

Vereinssuche per Facebook

Allerdings brauchte der gebürtige Brasilianer in Oberösterreich einen neuen Verein. Also machte sich das Paar auf eher unkonventionelle Weise auf die Suche: "Ich habe alle Vereine aus der Oberösterreich-Liga und den Landesligen im Umkreis von Linz via Facebook angeschrieben", erzählt Veronika Reiner und lacht.

Mehrere Klubs bekundeten Interesse an dem früheren Profi, am besten passte das Gesamtpaket bei der SPG Pregarten in der Landesliga Ost, wo Sidinei de Oliveira nun spielt.

"Ein Grund war, dass sie versprochen haben, einen Job für mich zu finden", sagt er. "Ich muss schließlich arbeiten gehen." Vom Sport können die beiden nicht leben, auch Veronika Reiner ist berufstätig, sie ist selbständige Finanzberaterin.

Und obwohl ihr Terminkalender mit Trainingsplänen, Arbeit und Matches am Wochenende gut gefüllt und die gemeinsame Freizeit knapp ist, fühlen sie sich wohl in Linz.

Hochzeit im August 2018

Seit drei Jahren sind die beiden ein Paar, der nächste Schritt ist schon geplant: Im Jänner machte Sidinei de Oliveira seiner Freundin einen Heiratsantrag. Nach einem Volleyball-Match nahm er kurzerhand das Mikrofon des Hallensprechers und bat sie vor Publikum, seine Frau zu werden. "Das war nicht einfach für mich, weil ich ungern vor vielen Leuten rede", sagt er. "Aber ich wollte das genau an dieser Stelle tun, weil Volleyball alles für Veronika ist." Für seinen besonderen Auftritt bekam er die für ihn wichtigste Zustimmung: die seiner Freundin und künftigen Frau.

Die Hochzeit der beiden ist übrigens für 18. August 2018 geplant. Aber bis es so weit ist, hat das Paar noch seine sportlichen Ziele im Blick.