Anonyme Anzeigen, böse Gerüchte: "Da wird bewusst gegen mich kampagnisiert"

Von Anneliese Edlinger   15.Februar 2018

Am Anfang habe ich mich noch gegen die Vorstellung gewehrt, dass das System hat", sagt der Linzer Bürgermeister und SP-Chef Klaus Luger. Aber mittlerweile sei er zur Überzeugung gelangt: "Da wird bewusst gegen mich kampagnisiert. Da will mir jemand schaden."

Zu massiv sei die Gerüchtewelle, die seit Wochen gegen ihn anrolle, zu bösartig und absurd die Vorwürfe, um noch an einen Zufall glauben zu können.

Jüngster Vorfall: zwei anonyme Anzeigen, eingebracht bei der Staatsanwaltschaft Linz, in denen dem Bürgermeister die Begünstigung gewisser Gastronomen, also Amtsmissbrauch vorgeworfen wird. In der einen Anzeige, da geht es um das Altstadt-Lokal Vanilli, wird Luger unterstellt, er habe dem Lokalbetreiber – "weil er angeblich mein Hawara ist" – willkürlich die Ausweitung der Öffnungszeiten auf einen 24-Stunden-Betrieb zugeschanzt. Dabei, so Luger, "hat diese Bewilligung noch mein Vorgänger erteilt – jeweils befristet auf ein Jahr. Ich habe diese Befristung nur von einem auf zwei Jahre verlängert. Genauso wie wir jetzt Bewilligungen von Schanigärten unbefristet statt wie bisher befristet erteilen, wenn es keine Probleme mit den Gastronomen gibt", sagt der Bürgermeister. Also mehr ein Fall von Bürokratieabbau als verbotene Handlung. In der zweiten Anzeige geht es um das im Sommer betriebene Lokal "Sandburg" im Donaupark. Auch hier lautet der Vorwurf Amtsmissbrauch. "Angeblich bin ich mit einem der Betreiber so gut befreundet, dass wir am Arlberg gemeinsam Skiurlaub gemacht haben. Nur – ich war noch nie am Arlberg Ski fahren. Nicht einmal mit meiner Frau", sagt Luger. Daneben sei er weder mit einem der Sandburg-Betreiber näher bekannt, noch habe er die Bewilligung für besagtes Lokal erteilt. "Dafür waren der damalige Vizebürgermeister Christian Forsterleitner und VP-Chef Bernhard Baier zuständig", sagt Luger.

Diese Fakten werde er der Staatsanwaltschaft mitteilen.

Nicht ganz so entspannt ist Luger, wenn er auf die Gerüchte zu sprechen kommt, die derzeit über ihn im Umlauf sind. Da geht es einerseits um Familie – "da wird in meinem Privatleben herumgestierlt" – und andererseits um angebliche Vorteile, die sich Luger durch sein Amt verschaffe. "Da bin ich wirklich heikel. So einen, der mich da Richtung Korruption schiebt, würde ich gerne einmal erwischen", sagt Luger.

Vermutungen, wer da gegen ihn am Werken sein könnte, hat er jedenfalls. Eine betrifft "einen "alten, frustrierten Mann, der früher einmal wichtig war" und die notwendige Bösartigkeit für solche Zündeleien besitze.