80.000 Kunden: Linz ist Fernwärme-Hauptstadt
LINZ. Freude herrscht in der Linz AG: Kürzlich wurde die 80.000ste Wohnung an ihr Fernwärmenetz angeschlossen. Damit sind mehr als 70 Prozent aller 116.000 Linzer Haushalte mit Wärme aus Kraftwerken der Linz AG versorgt. "Andere Städte schaffen teils nicht einmal die Hälfte", sagt der Linz-AG-Generaldirektor Erich Haider.
Auch Bürgermeister Klaus Luger (SP) freut es nicht nur in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Linz AG, dass damit so viel CO2 einspart werde, wie 100.000 Pkw pro Jahr in die Luft blasen würden. "Damit trägt Fernwärme maßgeblich zu einer noch saubereren Linzer Luft bei", sagt Luger. Bis 2025 soll der Versorgungsgrad mit Fernwärme weiter steigen, und zwar um 10.000 Haushalte auf 80 Prozent. Nicht nur neue Wohnungen in mehrgeschoßigen Gebäuden sollen an das Fernwärmenetz, sondern auch etliche jener 5400 Haushalte, die die Fernwärme bereits vor der Haustür haben, aber noch nicht in der Wohnung.
Wer umstellt, heizt bis Sommer 2020 gratis, lockt die Linz AG. Obendrein gibt es eine Landesförderung. "Manche scheuen den Umbau. Gerade ältere Leute sagen, sie tun sich das nicht mehr an", nennt Manfred Föderl, der Leiter des Bereichs Fernwärme der Linz AG, das Haupthindernis für eine Umstellung. (haas)
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Den Verdacht, dass die LINZ AGn eine Monopolstellung innehat und auch ausnützt, den habe ich seit Jahren.
Auslösend war, dass ich die extrem hohen Heizkosten (soweit ich mich erinnern kann, waren es ca. 100 €) für eine von einer Person bewohnte 80 m2 -Wohnung im Erdgeschoss, bei der die Heizkörpber großteils abgedreht waren, hinterfragte.
Ich habe damals mal die Modalitäten der Heizkostenabrechnung recherchiert und auch Vergleichspreise z.B. aus Wien eruiert.
Ergebnis:
Die Linzer Heizkosten sind vergleichsweise sehr hoch.
DIe nicht variablen Anschlusskosten / Wohnung sind gerade bei Wohnhhäusern mit wenig Wohnungen extrem dominant und hoch.
Der Anteil der variablen bzw. Verbrauchskosten ist sehr niedrig. Durch Nichtheizen wird kaum eine Einsparung erzielt. Es fehlt somit jede Motivation, Energie zu sparen.
Das heisst, dass die Linz AG die Heizpreise für all diese Kunden diktieren kann und die meisten dieser Kunden keinen Alternativanbieter haben, auf den sie ausweichen können, falls ihnen der Fernwärme-Preis nicht mehr genehm ist.
Wenn man mit Ferngas, Öl, Hackschnitzel, etc. heizt, kann man zumindest auf einen anderen Anbieter wechseln (auch wenn diese mehr oder weniger gemeinsam die Preise heben/senken), bei der Fernwärme hat die Linz AG das alleinige Monopol und kann es mehr oder weniger hart ausnutzen.
So fein und ökologisch Fernwärme ist, dies ist ein gravierendes Markt-Problem, das bei Gas und Strom zum Glück schon einige Jahre abgemildert ist.
1.) Würd aber doch behaupten, dass die Preise recht attraktiv sind.
2.) Ein dermaßen hoher technischer Aufwand zur Luftreinhaltung kann eben auch nur bzw. leichter von einer großen Anlage (mit öffentlichem Interesse) betrieben werden.
Die LinzAG kann die Preise nicht frei bestimmen, diese werden per Bescheid vom Landeshauptmann festgelegt.
Ungeachtet dessen, sind im letzten Jahrzehnt die Preise gestiegen, 1999 starteten wir noch mit 20% Rabatt...
Einerseits fällt ein Grundbetrag an, der nach der Anschlussleistung (wieviel Wärme wird maximal benötigt) berechnet wird, und dann gibt es noch den Verbrauch.
Sind mehrere Abnehmer angeschlossen (Mehrfamilienhaus) kommt zusätzlich zum Eingangszähler noch die teure Messtechnik und Ablesung von zB. Verdunstungszählern auf den Heizkörpern oder Wasseruhren dazu, Strom für die Pumpen, Wartungspauschalen...
Bei der Abrechnung für Heizwärme ist dann noch eine gesetzliche Vorgabe, dass standardmäßig 50% der vorgenannten Kosten nach m²/Nutzwertanteil abgerechnet werden (ließe sich per Beschluss auf 25% senken) und der Rest über den Verbrauch.
Damit ist der Fixkostenanteil sehr hoch und eigentlich die vorgeschriebene aufwändige individuelle Verrechnung zu teuer. Ich staune...
immer wieder, wie preiswert die Beheizung in älteren Objekten ist, bei der die Heizkosten nach m² in der Miete enthalten sind.
Unterschied zum Strom und Gasmarkt sind, dass hier (noch) keine Wechselmöglichkeit des Energielieferanten möglich ist - bei ersteren bleibt man mit Versorgungskosten und Abgaben beim Netzbetreiber und der Energieanteil kann anderwärtig beauftragt werden. Der ist aber tariflich eh nicht das Problem.
Ob es wirklich so ökologisch ist? Die Wärmelieferung der LinzAG (nebenbei bietet WAG auch Voestabwärme an und hat Kelag ein Heizwerk) besteht aus Abwärme der Müllverbrennung, einen dank Förderungen nicht als Liebhaberei geltenden Biomassekraftwerk (nicht fragen, woher das Holz angeschippert wird!) und eben überwiegend aus Gasturbinen - wobei mittels Pufferspeicher (der riesige graue "Boiler" der Strom bei Bedarf und entzerrt vom aktuellen Wärmebedarf produziert wird.
Jetzt ist dann die Frage ob dann Fernwärme als Abfall der Stromproduktion gesehen wird...
... und wie hoch die Verteilverluste durch die kilometerlangen Rohrleitungen ist.
Alleine in unserer Wohnanlage geht bei standardmäßiger Rohrdämmung ein erheblicher Anteil in Keller und darunter befindlicher Tiefgarage verloren.