65 Kaufleute gegen Fuzo und für attraktivere Landstraße
LINZ. Bäckermeister Franz Brandl sammelte Unterschriften bei Unternehmern: Kunden müssen mit Auto Geschäfte erreichen.
Bevor die Linzer Landstraße im Herbst 1977 zwischen Taubenmarkt und Bismarckstraße zur Fußgeherzone (Fuzo) wurde, hatte es heftige Für und Wider gegeben. Nun rangeln Geschäftsleute und Politiker wegen des Vorschlags, die südliche Landstraße zwischen Bismarckstraße und Musiktheater in eine Fuzo umzuwandeln. "Fast alle Geschäftsleute in diesem Bereich sind gegen eine solche Fuzo", sagt Bäckermeister Franz Brandl, der seine Zentrale in der Bismarckstraße hat.
Brandl kann seine Ablehnung einer größeren Fuzo durch die Zustimmung anderer Unternehmer bestärken: "Ich habe eine Umfrage gemacht. 65 Kaufleute, Gastronomen und Gewerbetreibende an der Landstraße und in den betroffenen Nebenstraßen haben gegen eine neue Fuzo unterschrieben", sagt der Bäckermeister im Gespräch mit den OÖNachrichten.
"Mit Auto kaum zu erreichen"
Die 65 Unternehmer (in ihren Betrieben arbeiten 405 Bedienstete), die gegen die Fuzo unterschrieben haben, sind für die erst vor drei Jahren fertig gestellte Begegnungszone. "Unsere Kunden müssen weiterhin die Möglichkeit haben, mit dem Auto die Geschäfte zu erreichen", lautet eine weitere Forderung. Käme die Fuzo, dann würden mehrere Straßen (etwa die Bismarckstraße) zur Sackgasse. Brandl: "Das Zufahren zu Geschäften wäre nur noch schwer möglich. Auch viele Parkplätze müsste man auflassen, da sonst Autos aus den neuen Sackgassen nicht mehr wegfahren könnten."
In einer von einem Bismarckstraßen-Anrainer durchgeführten Umfrage hätten sich allerdings 58 von 65 Unternehmern für eine Verlängerung der Fußgeherzone ausgesprochen, sagt Verkehrsstadtrat Markus Hein (FP).
Ob Gegner oder Befürworter, beide Gruppen haben ein gemeinsames Ziel: Alle sind für eine Attraktivierung der südlichen Landstraße. Zwischen Bismarck- und Goethestraße gab es seit Eröffnung der Begegnungszone zwar einen kleinen Aufschwung. Doch der Bereich zwischen Goethekreuzung und Musiktheater liegt, wie kürzlich in einer Reportage der OÖNachrichten aufgezeigt, noch immer im Dornröschenschlaf.
Kultur in südliche Landstraße
Gemeinderätin Ute Klitsch (FP) schlägt jetzt vor, die südliche Landstraße durch Kulturveranstaltungen zu beleben: "Das Pflasterspektakel und auch andere Linzer Kulturveranstaltungen im öffentlichen Raum spielen sich meist nur im Bereich zwischen Hauptplatz und Mozartkreuzung ab. Verkehrsstadtrat Markus Hein (FP), der für eine Erweiterung der Fuzo ist, will im Herbst alle Fuzo-Anrainer zu einer großen Besprechung einladen. "Ich werde in der Fuzo-Sache über niemanden drüberfahren", sagt Hein.
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Ich betrachte seit Jahren die gesamte Landstrasse als quasi Fussgängerzone und finde, dass es noch attraktiver ist als vorher.
"im betroffenen Gebiet" - fragt sich was damit gemeint ist...
Unter dem Gesichtspunkt, dass bis 2025 der klassiche Einzelhandel (Ifo) halbiert wird, ist es interessant zuzusehen, wie jene die am Futtertrog stehen, diesen mit allen Mitteln verteidigen.
Was eine moderne Stadt ausmacht, in anderen LHStädten erfolgreich umgesetzt wurde, wird in Linz reflexartig verhindert.
Auch die Idee von "Strachelos", den Bereich Volksgarten zu beleben, ist sinnvoll (detto Schillerpark).
Denn der Theaterbetrieb am Abend wirds nicht bringen.
man sollte im Volksgarten wieder eine Art Milchhalle errichten, mit einem Café, Trafik etc.
Man muss aber dazu sagen, die größte Fehlplanung an diesem früher wirtschaftlich so belebten Or, war es auf der Blumau das Musikteater zu bauen und die Strassenbahn in den Untergrund zu verlegen.
Mit diesem Bauvorhaben hat man diesem Teil der Landstrasse die Lebensader abgeschnitten. Und auch für die Wienerstrasse war das daß Todesurteil. Und das alles nur weil hier ein Poitiker unbedingt seine Allmachtsphantasien verwirklichern wollte. Dieses Musiktheater ist eine der größten Fehlplanungen in Linz der letzten Jahrzehnte.
Klar, die Blumau war nicht schön vorher, aber sie war mit Leben und wirtschaftlichem Treiben gefüllt. Heute sehe ich da nur einen riesen Klotz der da so gar nicht hinpasst...
das Theater im Berg hätte der Pühringer durchziehen sollen, Volksbefragung hin und her.
Verhunzt haben die Linzer Planungsgenies die Blumau mit dem Absenken der Straßenbahn, vorher tat sich dort wirklich viel, ebenso in der Wienerstr. bis zum Bulgariplatz. Es wäre nicht wirklich ein Problem gewesen, den Bahnhof anders anzubinden, aber die wollten ja unbedingt den Straßenverkehr fördern.