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364 Corona-Infizierte: Höchststand in Linz zwingt zu Schutzmaßnahmen

24.Oktober 2020

Der gestrige Tag war ein Tag der negativen Rekorde in Linz – und das in dreifacher Hinsicht. Erstens erreichte die Zahl der positiv auf Corona getesteten Linzer mit 364 (Stand 17 Uhr) einen neuen Höchststand. Zweitens befinden sich mit 1050 Menschen so viele wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie in Quarantäne. Drittens kratzte die Zahl der täglichen Neuinfektionen diese Woche erstmals an der 100er-Marke.

"Wir haben nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Pflicht zu handeln", sagte Bürgermeister Klaus Luger (SP) bei der gestrigen Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage. Der Linzer Stadtchef erneuerte in diesem Zusammenhang u. a. seine Forderung nach der Verkürzung der Quarantänezeit auf fünf Tage für symptomlose Kontaktpersonen der Kategorie 1, die einen negativen Corona-Test vorweisen können. Der Unmut über die bestehenden Regeln sei in der Bevölkerung groß, ebenso wie die Gefahr, dass sich die Menschen nicht mehr an die Vorgaben halten: "Und das ist das Gefährlichste, was uns in einer Situation, in der die Infektionen wieder steigen, passieren kann."

Heftige Kritik am Bund

Luger sparte auch nicht mit Kritik an der Bundesregierung, die, wie er sagt, das "Heft des Handelns verloren hat". Seine Botschaft an Wien ist angesichts des neuesten Verordnungschaos klar: "Mehr seriöse Arbeit, weniger Selbstdarstellung." Der Bürgermeister forderte vom Bund zudem die oftmals angekündigte, aber noch immer nicht erfolgte Bereitstellung und Zuweisung der Antigen-Schnelltests an die Bezirksbehörden ein.

Der Magistrat verfüge zwar über eine geringe Menge von solchen Tests, die sei aber bei Weitem nicht ausreichend. Geplant sei, die vorhandenen Schnelltests im Seniorenzentrum in der Dauphinestraße zur Testung der Mitarbeiter vor Dienstbeginn einzusetzen. Diese Maßnahme soll, sobald genügend Tests vorliegen, auch auf andere von Corona-Infektionsherden bedrohte Standorte ausgeweitet werden.

Im Seniorenzentrum in Kleinmünchen befindet sich der einzig bekannte und derzeit "stabile" Cluster im Stadtgebiet, informierte der Linzer Gesundheitsdirektor Dietmar Nemeth. Aus den mit dem Cluster gemachten Erfahrungen seien Lehren gezogen worden, u. a. was die Organisation von flexiblen Personaleinheiten betrifft, die künftig in stark von Corona-Infektionen betroffenen Heimen eingesetzt werden sollen.

Als Reaktion auf die steigenden Infektionszahlen werden auch im Magistrat selbst weitere Maßnahmen gesetzt. So werden zweigeteilte Dienste in bestimmten Bereichen (u. a. in der Berufsfeuerwehr) eingeführt, zum Teil auf Homeoffice umgestellt. Das Bürgerservice und das Gesundheitsamt würden aber weiter für die Linzer offen gehalten, so die Ankündigung des Bürgermeisters. (jp)

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