Wo die Liebe schwingt

Von Reinhold Gruber   19.April 2014

Vielleicht ist es mit der Liebe so wie mit der Musik. Man kann sie einfach nicht erklären, sie trifft einen wortlos, mitten ins Herz. Den Linzer Gitarristen und die aus Slowenien stammende Pianistin und Sängerin hat sie getroffen, die Liebe. Zwei Musiker, die gewohnt sind, mit Emotionen zu spielen, sind den Gefühlen füreinander erlegen.

Jetzt sind sie ein Paar, verheiratet, machen Musik und gehen dabei keine getrennten Wege. Im Gegenteil. Mit "Kosi.Oman" haben sie ein Duo ins Leben gerufen, mit dem sie ihre musikalischen Vorstellungen zugänglich machen. "Das ist Acoustic Ehe-Pop", sagt Mojca Kosi-Oman und lacht. Das wäre eine schöne Begriffsdefinition. Ihr Mann nickt.

Die beiden genügen sich. Sie reduzieren sich auf Stimme und Gitarre und wollen dabei viel erreichen, ein musikalisches Erlebnis bieten, wie sie sagen.

Dass Mojca singt, dazu hat sie Daniel ermutigt. Sie hatte nicht vor, das Klavier mit dem Mikrofon zu tauschen. Jetzt freut sie sich darüber. "ka.wat" kann man diese Freude anhören. Auf ihrem ersten gemeinsamen Album covern sie Lieblingslieder. Quer durch den stilistischen Gemüsegarten. Von Lenny Kravitz bis James Blunt, von Prince bis zu den Beatles, von Eric Clapton bis Kate Yanai und ihrem Sommer-Hit "Bacardi Feeling" haben sie intensive Interpretationen aufgenommen. Sie sind Ausdruck eines gemeinsamen Weges.

Wie steinig ist dieser musikalische Weg, wenn man praktisch keinen Abstand gewinnen kann, da man zusammenlebt? "Es gibt keine Probleme", sagt Daniel Oman. Da sie auf derselben Wellenlänge unterwegs seien, gebe es musikalisch nicht die Notwendigkeit von Kompromissen. "Die Vorteile überwiegen", stimmt ihm seine Frau zu. "Der kreative Austausch erfolgt permanent, was ein großer Pluspunkt ist", sagt Mojca Kosi-Oman weiter. Zudem sei es ein Luxus, praktisch zu jeder Zeit Dinge ausprobieren zu können. "Dadurch bleibt auch nichts unausgesprochen."

Das Miteinander als Schlüssel

Das Miteinander, das für die Liebe wichtig ist, müssen sich die beiden nicht verordnen. Sie leben es. "Die Musik ist Teil unseres Lebens. Wir gehen beruflich denselben Weg, treten miteinander auf und sind somit viel gemeinsam unterwegs", sagt die Sängerin.

Sie lieben Spaziergänge, für die sie manchmal auch ganz bewusst die Einsamkeit suchen. Dabei können sie sich entspannen und haben dazu noch die besten Ideen. Dieses Gemeinsame ist also sowohl privat als auch musikalisch förderlich. "Wir erfüllen uns", sagt Daniel Oman. "Das Schönste wäre, wenn man das in ihrer Musik hören würde", ergänzt seine Frau. Man hört es. Diese Harmonie ist auf "ka.wat" in jedem Moment zu spüren. In ihrer Musik schwingt das Vertrauen, die Sicherheit, zu wissen, wohin man gehört, die Zuneigung, das Gefühl, die Liebe.

"Wir machen keine Musik für Musiker, sondern für Leute, die zuhören wollen", sagt Daniel Oman, so als würde eine Erklärung notwendig sein, warum sie sich ganz reduziert an die Lieder anderer Menschen herangetastet haben. Sie haben sie zu ihren Liedern gemacht. Gemeinsam.

"Wenn die Musik der Liebe Nahrung ist, spielt weiter!", hat William Shakespeare in "Was ihr wollt" niedergeschrieben. Daniel Oman und Mojca Kosi-Oman werden weiterspielen. Weil sie die Musik und sich lieben.

"ka.wat", das bei ATS Records erschienene Debütalbum von Kosi.Oman, ist im Handel erhältlich. 

www.kosioman.com