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Lembacher Klimaheld: Erst belächelt, heute nachgeahmt

Von Alfons Krieglsteiner   29.November 2019

"Früher hab’n dich d’ Leut’ ausgelacht und ich auch – aber jetzt weiß ich, dass du auf dem richtigen Weg g’wesen bist!" Das bekommt Willi Hopfner (64) in jüngster Zeit manchmal zu hören. Anerkennende Worte, die ihn mit Genugtuung erfüllen. Denn in den 1980er-Jahren war er noch allein auf weiter Flur, als er in Lembach (Bez. Rohrbach) damit begann, sein neu errichtetes Einfamilienhaus zum Prototypen einer autarken, klimafreundlichen Energieversorgung aufzurüsten.

Als Klimaheld der ersten Stunde hatte er mit seiner Frau Veronika schon im Rohbau die erste Solaranlage installiert. Das war 1981. Drei Jahre später – der Einzug ins neue Domizil war gerade vollzogen – kam eine Festbrennstoff-Heizung dazu, die er 1990 durch eine Hackschnitzelheizung ersetzte. Befeuert wurde sie mit dem "Abfall" von der Holzarbeit.

Strom für die Nachbarn

Großen Wert legt Hopfner auf Unabhängigkeit in der Energieversorgung. Auf einem separaten neuen Grundstück hat er eine 5-kW-Photovoltaikanlage installiert. Auf einem vier Meter hohen Stahlmast dreht sie sich im Winkel von 90 Grad mit der Sonne mit, so fängt sie ein Maximum an Energie ein. Den Überschuss speist Hopfner ins Ökostromnetz der Kärntner Alpe-Adria-Energie ein.

2012 hat er sich eine Pelletsheizung der Firma Ökofen in Niederkappel zugelegt. Wenn die Heizung läuft, treibt sie einen Stirling-Motor an, der gleichzeitig Strom erzeugt. Im Februar 2019 hat er sich auch eine Stromspeicheranlage angeschafft. Mittlerweile erzeugt er schon doppelt so viel Energie, wie er selbst verbrauchen kann.

Wenn Hopfner mobil macht, dann tut er auch das nach den Kriterien eines Klimaschützers. Als erster im Bezirk Rohrbach hat er 2009 ein gebrauchtes E-Mobil gekauft, dazu eine neue Batterie. 2012 kam ein Elektroroller dazu. Im Jahr darauf konnten Willi und Veronika dann den Lohn fürs Klima-Engagement einheimsen: Das Land OÖ. zeichnete sie mit dem "Energiestar" aus.

Auch im öffentlichen Bereich versucht er, seine Ideen umzusetzen. Bis 2015 war er als ÖVP-Gemeinderat Obmann des örtlichen Umweltausschusses, ist nach wie vor Energiebeauftragter.

Als Schriftführer des aus acht Gemeinden bestehenden Vereins "Lebensraum Donau-Ameisberg" bringt er den Menschen die Themen Umwelt, Energie und Nachhaltigkeit nahe und engagiert sich in einer neu gegründeten Einkaufsgemeinschaft für ökologische und regionale Produkte.

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29. März 2024