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Gewerkschaft klagt Lehrerbewertungs-App

Von nachrichten.at   19.November 2019

Die Betreiber hatten als Grund für die vorübergehende Stilllegung der App eine „Flut an Hass-E-Mails“ gegen den Entwickler der App, den 17-jährigen Schüler Benjamin Hadrigan genannt: „Wir müssen nun eine Strategie entwickeln, wie wir damit umgehen“, sagte eine Sprecherin am Dienstag. Was in den Mails stand und von wem sie kamen, konnte sie nicht mitteilen.

OÖN-TV Talk: Gefahren der "Lehrer-App"

Vom Datenschutz über Fake-Bewertungen bis hin zur möglichen Wiederinbetriebnahme erläutert der Linzer Social-Media Experte Markus Huber die Probleme und Risiken der umstrittenen Lehrer-App.

Der eigentliche Grund dürfte aber sein, dass die Lehrergewerkschaft nun ihre Klagsandrohung wahr macht. „Wir werden in den kommenden Tagen Musterklagen vor Gericht einbringen“, sagte gestern Paul Kimberger, Chef der Lehrergewerkschaft, den OÖN. „Wir gehen davon aus, dass bei der App Datenschutzbestimmungen und Persönlichkeitsrechte verletzt werden.“ Konkret geht es darum, dass die Namen von Lehrern ohne deren Zustimmung auf der Applikation genannt werden.

Zusätzlich stattete die Gewerkschaft Lehrer mit einem Musterbrief aus, den sie an den App-Betreiber schicken können. Darin werden dieser aufgefordert, alle personenbezogenen Daten sofort zu löschen. Tut der Betreiber das nicht, wird mit einer Meldung bei der Datenschutzkommission gedroht. Außerdem informierte die Gewerkschaft ihre Lehrer in einem offenen Brief.        

Video: Weil der junge App-Macher mit Hassnachrichten überschwemmt wurde, habe man sich entschieden, die App vorerst wieder offline zu nehmen.

Laut Betreibern sei die App bis Montagmittag erfolgreich gewesen: Sie sei 70.000 Mal heruntergeladen worden, Schulen wurden 16.000 Mal bewertet, Lehrerinnen und Lehrer 127.000 Mal. Befürchtungen, wonach Lehrer pauschal ungerecht abgestraft würden, sind vorerst offenbar nicht eingetreten. Laut Betreiber erhielten Schulen durchschnittlich 3,88 Sterne, Lehrer 3,96 Sterne, was im Schulnotensystem einem „gut“ entspricht. Vereinzelt gibt es aber auch Pädagogen mit einem in diesem Zusammenhang nicht so schmeichelhaften Einser vor dem Komma. Die App selbst wurde allerdings etwa im Google Play Store eher schlecht bewertet.

Montag Früh lag man bei gerade bei 2,6 von fünf Sternen. Für die kostenlose App wurde eine Datenbank mit rund 90.000 Lehrern und den entsprechenden Schulen angelegt. Nach Angaben der Betreiber wurden dazu die Daten der verschiedenen Schul-Websites herangezogen.

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