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Lebenswichtige Krebs-OP im letzten Moment abgesagt: Alle Betten belegt

Von Philipp Hirsch, 25. November 2021, 08:20 Uhr
 Lebenswichtige Krebs-OP im letzten Moment abgesagt: Alle Betten belegt
Thomas Stadlbauer wartet nun täglich auf einen Anruf aus dem Krankenhaus in Wien. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ / WIEN. Thomas Stadlbauer wartet nun auf einen neuen OP-Termin. Die Zeit dafür drängt

Gestern wäre für Thomas Stadlbauer der Tag der Entscheidung gewesen. Wochenlang hatte er auf diesen Operationstermin im Hanusch-Krankenhaus in Wien gewartet. Stadlbauer ist schwer an Krebs erkrankt. "Ich habe bereits einen langen Weg mit dieser Krankheit", sagt er. Viele Therapien und Operationen hat er schon hinter sich, aber der Krebs erwies sich als hartnäckiger Feind.

Bereits am Dienstag fuhr er nach Wien ins Krankenhaus, um sich auf die langwierige und schwierige Operation vorbereiten zu können. Doch kurz bevor er gestern in den Operationssaal gebracht werden sollte, erfuhr der 46-Jährige die niederschmetternde Nachricht: "Eine Ärztin hat mir so einfühlsam es geht erklärt, dass meine Operation nicht möglich sein wird, weil es kein freies Intensivbett mehr gibt", berichtet der Familienvater, der bis vor wenigen Wochen das Büro von Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) leitete.

Video: Offener Brief eines Krebskranken

"Für mich geht es um alles"

Es ist für Stadlbauer eine bewusste Entscheidung, dass er sein Schicksal nun öffentlich macht: "Ich hoffe, dass diese Geschichte etwas bewirkt. Ich glaube, dass es notwendig ist, dass ich das mache. Wenn ich mich mit meinem Namen und meinem Gesicht hinstelle, hat das eine größere Wirkung als die Anonymität", sagt er.

Nachsatz: "Wenn sich nur ein einziger Zweifler deswegen nun impfen lässt, dann ist das bereits ein Erfolg." Stadlbauer hat zwei Kinder, das dritte ist auf dem Weg. "Für mich geht es um alles, es geht darum, ob ich meine Kinder aufwachsen sehen darf."

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Prinzip Hoffnung

Philipp Hirsch

Hoffentlich werden viele ihre Haltung überdenken

von Philipp Hirsch

Dem Krankenhaus gibt er keine Schuld an seiner verschobenen Krebs-Operation: "Was mir wichtig ist, ist die Tatsache, dass den Ärztinnen und Ärzten mein allergrößter Respekt gilt, wie auch dem gesamten Krankenhauspersonal. Diese tun alles Menschenmögliche, um notwendige Operationen durchzuführen. Aber wenn im Anschluss an schwere Operationen kein Intensivbett zur Verfügung steht, dann nützt all dies nichts."

Die niedrige Impfquote in Österreich ist für diese tragische Entwicklung in den Krankenhäusern ein entscheidender Faktor. "Sich für den Beruf impfen zu lassen, um Kollegen oder Klienten nicht zu gefährden, ist für viele denkunmöglich. Aber für den Urlaub ist das kein Problem – und da spielt es keine Rolle, wie erprobt ein Impfstoff ist. Denn eine Gelbfieberimpfung braucht man eben für den Urlaubstrip, da haben die Leute auch keine Ahnung, was das ist und wie erprobt das ist, aber die Corona-Impfung, die milliardenfach verabreicht wurde, lehnt man einfach ab. Und die bräuchten wir alle – für uns und andere", sagt Thomas Stadlbauer.

Was denkt er sich, wenn er die Bilder von tausenden Demonstranten sieht, die gegen die Impfung auf die Straße gehen? "Ich schaue mir das nicht mehr an", ist die knappe Antwort.

Nun beginnt für ihn neuerlich das Warten auf einen Operationstermin. "Ich bin jetzt auf Abruf bereit. Jeden Tag könnte das Telefon läuten, dass es wieder einen Termin für mich gibt." Bis dahin heißt es Kraft aufbauen und Kraft halten. Täglich macht der dreifach Geimpfte einen PCR-Test, damit er sofort ins Krankenhaus fahren kann, wenn es wieder eine Möglichkeit gibt. "Es ist das Prinzip Hoffnung", sagt Stadlbauer.

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Autor
Philipp Hirsch
Leiter Regionalressort
Philipp Hirsch

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