Eine Impfung zum 101. Geburtstag
Maria Mayer hofft nun, ihre Familie wieder öfter und ohne Maske zu sehen
Seit 100 Jahren ist der 20. Jänner für Maria Mayer ein besonderer Tag. Heuer erhielt der Geburtstag der Linzerin noch eine zusätzliche Bedeutung: Mit 101 Jahren sagte Maria Mayer dem weltweit grassierenden Virus den Kampf an. Als eine der Bewohnerinnen des Seniorenzentrums Franz-Hillinger in Linz-Urfahr ließ sie sich am Mittwoch gegen Corona impfen. „Das war nicht schlimm, nur ein Stich“, sagte Mayer, die seit zehneinhalb Jahren im Seniorenzentrum wohnt, hinterher. Rüstig genug, täglich Post und Zeitungen für ihren Wohnbereich zu holen, ist Frau Mayer ohnehin. Mit der Impfung hofft sie, ihre Familie wieder öfter und ohne Maske zu sehen. Besuche in Alten- und Pflegeheimen sind derzeit ja wegen der Corona-Schutzbestimmungen nur sehr eingeschränkt möglich.
Langweilig wird der 101-Jährigen freilich auch ohne Besuch kaum. Wenn sie Belegschaft und Mitbewohner nicht gerade mit Scherzen und Anekdoten aus ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz unterhält, kann man sie beim Formel-1-Schauen vor dem Fernseher finden. „Da drücke ich dem Sebastian Vettel die Daumen“, verrät Mayer. Die Corona-Berichterstattung verfolge sie aufmerksam, natürlich auch in den OÖN, die sie „seit ewigen Zeiten“ abonniert habe.
Ihr Leben, sagt Frau Mayer, sei „ein Roman mit vielen Geschichten, die ich mitmachen durfte und auch musste“. Aufgewachsen ist sie in den 1920er-Jahren in der Kroatengasse. Der Großvater nahm sie gerne mit auf die Jagd ins Mühlviertel. Später war sie als Gattin des Landarztes von Wartberg auch dessen Ordinationsgehilfin. Homeoffice ist für Maria Mayer kein Fremdwort: Als Buchhalterin der Ärztekammer arbeitete sie schon vor Jahrzehnten von zu Hause aus.
Wie lautet ihr Rezept, mit 101 Jahren noch so fit zu sein? „Ruhe, Hausmannskost, den geraden Weg gehen, Ordnung halten, viel Bewegung“, sagt Maria Mayer. Von Corona lässt sie sich jetzt auch nicht mehr unterkriegen.
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