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KZ Gusen: Entscheidung "in den nächsten Tagen"?

Von OÖN   07.Mai 2020

Offiziell gilt das Konzentrationslager Gusen, das sich über die Gemeindegebiete von Langenstein, St. Georgen an der Gusen und Katsdorf erstreckte, nur als ein "Nebenlager" von Mauthausen. Doch allein in Gusen kamen rund 37.000 Menschen ums Leben, darunter etliche Häftlinge aus Polen.

Um auch diesen Opfern der NS-Diktatur ein würdiges Gedenken zu ermöglichen, wälzt das Innenministerium Pläne, in Langenstein ehemalige KZ-Grundstücke zu erwerben, die Tatorte schwerer Verbrechen waren. Wie berichtet gibt es dazu auch eine Machbarkeitsstudie. Im OÖN-Interview drängte gestern auch die polnische Botschafterin Jolanta Kozlowska auf einen Kauf dieser Liegenschaften durch die Republik Österreich.

Die OÖN fragten im Innenministerium nach, was nun Stand der Dinge ist. "Im Hintergrund sind derzeit dazu intensive Gespräche im Laufen, auch im Hinblick auf die Machbarkeitsstudie", sagte gestern Daniela Fazekas, die Sprecherin von Minister Karl Nehammer (VP). "Es wird sich in den nächsten Tagen etwas tun", so die Sprecherin. Details wollte sie dazu aber keine preisgeben.

"Die Reste des Lagers müssen der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden", sagt Martha Gammer vom Gedenkdienst-Komitee Gusen, die sich seit vielen Jahren für ein würdiges Gedenken an die Gusen-Opfer einsetzt. Ein Museum oder zusätzliche Gebäude brauche es dafür nicht. Es gehe vor allem um den ehemaligen Appellplatz, "der ein Todesort für viele war". Dieser sei heute auf verschiedene Grundstückseigner aufgeteilt und in einem "unwürdigen Zustand". Bis auf das "Jourhaus", in dem damals das KZ-Kommando residierte und das heute ein Wohnhaus ist, seien die betroffenen Liegenschaften, auf denen sich auch die KZ-Baracken befanden, industriell genutzt. "Wir haben erfahren, dass es in den Verhandlungen mit den Besitzern schwierig ist, diese Grundstücke finanziell zu bewerten", sagte Gammer.

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24. April 2024