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Kuh Franka auf der Flucht: "Diese Kuh ist gefährlich"

Von Melanie Dzambazov   24.August 2019

"Es hat mich psychisch fertiggemacht, dass die Behörden nicht aktiv wurden und die Presse nur über die arme Kuh berichtet hat. Wie es aber den Verletzten geht, hat niemanden interessiert", sagt Leopold Riedl. Er war der Feuerwehrmann, der von Kuh Franka attackiert worden war. Die OÖN berichteten.

Zur Erinnerung: Im Ort Christkindl im Gemeindegebiet Garsten ist vor einem Monat eine Kuh namens Franka entlaufen. Vier Männer der Feuerwehr Saaß rückten aus, um sie in Schach zu halten. Doch die Kuh überrannte die Männer und floh in den angrenzenden Wald. Versuche, sie einzufangen, scheiterten. Karl Auinger, der einzige Tierarzt, der ein Betäubungsgewehr hat, war zu dieser Zeit auf Urlaub.

Nun ist Auinger wieder zurück: "Wenn es bis Ende nächster Woche nicht gelingt, die Kuh zu betäuben, werden wir die Kuh erschießen lassen müssen", sagt der Tierarzt. Feuerwehrmann Riedl sieht Versäumnisse und höchsten Handlungsbedarf: "Die Kuh hält sich nach wie vor – seit einem Monat – im Naherholungsgebiet auf. Im Umkreis von einigen Hundert Metern wohnen rund tausend Leute." Dass die Kuh unberechenbar sei, dürfe man nicht unterschätzen.

In Todesangst

Bei dem Einsatz vor einem Monat spürte er Todesangst. Riedl und seine Feuerwehrkameraden versuchten damals, die Kuh einzukreisen, damit sie nicht wegläuft. 200 Meter von seinen Kameraden entfernt, stand Riedl allein auf offenem Feld. Dann ging alles ganz schnell: "Eine Kuh kann bis zu 45 km/h schnell laufen. Die rabiate Kuh rannte mit vollem Tempo auf mich zu und erwischte mich mit ihrer Schnauze voll im Bauch." Riedl stürzte zu Boden, schrie laut um Hilfe – über ihm das aggressive Tier. Mehrmals trampelte die Kuh mit ihren Hufen neben seinem Kopf. "Mit meinen Feuerwehrstiefeln hab ich gegen ihre Schnauze getreten, in der Hoffnung, dass sie mich verschont."

Dass die Kuh auf einen von ihnen zulaufen würde, hätte das Feuerwehrteam nicht erwartet. Nach einigen Minuten konnten sie die Kameraden schließlich mittels einer Karabinerleine in die Flucht schlagen. Die Schockstarre Riedls löste sich erst auf, als die Rettung eintraf. Mit Rippenprellungen wurde er ins Krankenhaus eingeliefert. Er ist bis heute in Behandlung bei einer Osteopathin. "Ohne Schmerztabletten geht gar nichts mehr."

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