Krippe – to go?
Verweilen wir in einem bewussten ,Go’, einem Hineingehen in die Figuren und dadurch in das Erkennen unserer eigenen Sehnsüchte!
Etwas "to go" zu konsumieren, ist modern: Vor der Verbreitung des SARS-CoV-2-Virus musste es schnell gehen, zum Beispiel mit dem "Coffee to go". Sich nicht lange aufhalten müssen, keine Zeit zu verlieren war und ist die Devise. Seit dem Coronavirus geht es zusätzlich um Kontaktlosigkeit. Und dann gibt es seit wenigen Jahren in unserer Pfarrgemeinde Alkoven eine lebende Krippe "to go" in unserem Pfarrgarten. Menschen sind eingeladen zu kommen, das weihnachtliche Geschehen von Betlehem beim extra aufgebauten Stall und mit lebenden Tieren zu erleben.
Go
Die aufgebauten Krippen, die lebende Krippe in Alkoven, jene in unseren Kirchen und Häusern haben also auch den Fokus "to go". Dieses "Go" zielt aber genau auf das Gegenteil der eingangs geschilderten schnellen und kontaktlosen "to go"-Konsumation. "Go to" als ruhiges Hingehen, bewusstes Wahrnehmen ist hier gefragt. Nimm dir Zeit! Tritt in Kontakt! Um dieses "Go" geht es. Geh hinein in die Welt von Josef, der zu Maria steht, obwohl es nicht sein Kind ist, obwohl sie nicht behütet zu Hause, sondern (flüchtend) unterwegs sind! Wo bin ich wie Josef in Situationen, zu etwas stehen zu müssen oder zu wollen, obwohl ich es mir ganz anders vorgestellt habe?
Geh hinein in die Welt von Maria mit all ihren Fragen, wie sie als Mutter dem Neugeborenen gerecht werden kann! Wo fühle ich mich gefordert wie Maria oder vielleicht sogar überfordert? Geh hinein in die Welt der Weisen aus dem Morgenland, in unseren Krippen häufig die Heiligen "Drei" Könige! Sie sind nicht angezogen vom Glitzern und Funkeln eines "Dancing Stars". Der nackte Stern von Betlehem führt sie zu Jesu Geburt. Welche Sterne blenden mich und wo ist ein greifbarer Stern, der mich den Königen gleich zum Wesentlichen führen kann? Geh hinein in …
No-Go
Aus meiner christlichen Perspektive heraus ist es ein "No-Go", dass wir in den letzten Jahrzehnten zu häufig nebenbei "to go" das Geschehen in unseren Krippen konsumieren: "Oh, a Kripperl habt’s ihr a daham", ein Ultra-Kurzblick darauf und "Wo geht’s in Urlaub hin?", "Welches Geschenk …?" Oder nebenbei "to go" ein christlicher Gottesdienst in den Weihnachtstagen gehört doch irgendwie dazu. Oder "to go" neben den Punschschwaden der Christkindlmärkte "Schau, des Kripperl is aba liab!" …
Heuer gibt es (wieder) keine Christkindlmärkte, wo wir nebenbei "to go" auch das Kripperl in der ein oder anderen Form "mitgehen" lassen könnten. Nicht, dass ich Weihnachtsmärkte etc. nicht mag, aber auch heuer haben wir vielleicht eine verstärkte Chance, was unsere Krippen betrifft: Vielleicht nehmen wir sie nicht "to go" schnell und kontaktlos mit, schließlich sind sie meist nicht "to go" nebenbei entstanden, sondern minutiös geplant und hergestellt worden. Verweilen wir in einem bewussten "Go!", einem Hineingehen in die Figuren und dadurch in das Erkennen unserer eigenen Sehnsüchte! Dann kann Göttliches in unserem Leben geboren werden. Ganz klein, vielleicht unwirtlich, aber mit der Verheißung auf großartiges Heil!
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