Kletterer aus Bad Ischl bei Absturz lebensgefährlich verletzt
BAD ISCHL. In einem Klettergarten im Rettenbachtal in Bad Ischl stürzte Samstagnachmittag ein 23-Jähriger mehr als 33 Meter in die Tiefe. Er wurde dabei lebensgefährlich verletzt.
Es war ein Kommunikationsfehler, der für einen 23-Jährigen aus Bad Ischl Samstagnachmittag mit schwersten Verletzungen endete. Der junge Mann war in die Route "Amazonas" (Schwierigkeitsgrad 4b), eine der 180 Routen im Klettergarten Rettenbachtal, eingestiegen. Seine Kletterpartnerin, ebenfalls aus Bad Ischl, hatte ihn in der mittelschweren Route gesichert. Am Ende der Kletterei dürfte es dann bei der Abstimmung untereinander zu Problemen gekommen sein: Der 23-Jährige dürfte mit einem Kommando gemeint haben, dass er am Ende der Route sei, die 48-Jährige löste allerdings das Seil aus dem Sicherungsgerät. Der Kletterer setzte sich ins Seil, um abgelassen zu werden, hatte aber keine Sicherung mehr, stürzte mehr als 33 Meter ungebremst ab und zog sich lebensgefährliche Verletzungen zu.
13 Bergretter der Ortsstelle Bad Ischl rückten aus und leisteten Erste Hilfe. Der Verletzte wurde mit dem ÖAMTC Hubschrauber C10 ins Klinikum Wels geflogen.
Da es sich beim Klettergarten um eine Sportstätte handelt, wäre die Benutzung nach den derzeitigen Covid-19-Beschränkungen nicht erlaubt gewesen, teilte die Polizei mit.
"Distanz zwischen uns nicht möglich"
Die Bergrettung Bad Ischl sei in Gedanken bei dem lebensgefährlich verletzten Kletterer und seinen Angehörigen. Dennoch appellierten die Retter an alle "Alpinsportbegeisterten": "Die Situation mit Covid19 ist für alle aufgrund des Bewegungsdrangs belastend. Aber der Einsatz heute hat gezeigt, dass bei jeglicher Vorsicht und Rücksichtnahme die Distanzhaltung zwischen uns nicht möglich war."
Auch wenn jeder gerne in den Einsatz geht, um zu helfen, sei keiner der Bergretter ein "Übermensch" und "unansteckbar". Deswegen gelte weiterhin: "Risikominimierung"