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Kleiner Grenzverkehr erlaubt: "Tag der Freude"

12.Mai 2021

Damit hatte im Grenzgebiet wohl niemand gerechnet: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP) verkündeten gestern nach einem gemeinsamen Treffen, dass ab heute der kleine Grenzverkehr wieder möglich ist.

Das bedeutet, Einkaufen und Freunde besuchen über die Grenze hinweg ist wieder erlaubt – ohne Quarantänepflicht, aber selbstverständlich unter Wahrung der jeweiligen Corona-Bestimmungen. "Das ist ein Tag der Freude", sagt Braunaus Bürgermeister Hannes Waidbacher (VP). "Wir bekommen sozusagen unsere zweite Hälfte wieder."

Mehr als sechs Monate war die bayrisch-österreichische Grenze geschlossen. Nur in Ausnahmefällen durfte man sie ohne Quarantänepflicht passieren – Beruf, Besuch von engen Familienmitgliedern und Lebenspartnern oder bei medizinischen Notfällen.

Einkaufen, Tanken, Freunde und weitschichtigere Verwandte besuchen war nicht erlaubt, bei Verstößen musste man mit Strafen bis zu 2000 Euro rechnen. Seit heute ist das Geschichte, die Freude in den eng miteinander verwachsenen Gebieten entlang der Grenze ist dementsprechend groß. "Unser gemeinsamer Einsatz hat sich bezahlt gemacht. Steter Tropfen höhlt den Stein", sagt Schärdings Bürgermeister Franz Angerer (VP). Die Aussetzung des kleinen Grenzverkehrs habe Schärding getroffen. "Als Tourismusstadt lebt Schärding zu 40 Prozent von bayerischen Kunden", sagt Angerer.

Ungetrübt ist die Freude nicht überall. Während man sich in Österreich auf die Öffnungen am 19. Mai freut, ist die Stimmung in bayrischen Landkreisen mit einer höheren Sieben-Tage-Inzidenz von 100 weniger euphorisch.

"Ich würde mich freuen, wenn wir offen hätten. Unsere Kunden werden halt jetzt nach Österreich fahren, weil sie bei uns nicht einkaufen können", sagt etwa Maria Beer, die in Braunaus direkt über den Inn gelegener Nachbarstadt Simbach ein Modegeschäft betreibt. Dort ist derzeit wegen zu hoher Coronazahlen im Landkreis nur Click & Collect erlaubt.

"Extrem geschmerzt"

Im Bezirk Rohrbach freut man sich, dass zumindest der Grenzverkehr Richtung Bayern ab heute wieder in Schwung kommt. "Wir leben im Grenzraum so selbstverständlich miteinander, dass die Schließung extrem geschmerzt hat", sagt Christoph Bauer, der Bürgermeister von Neustift. Der Kollerschlager Bürgermeister Georg Ecker (VP) freut sich, dass "die längste Grenzschließung seit der Besatzungszeit vorbei ist". (mala/fell)

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