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Kinder- und Jugendhilfe feiert 100. Geburtstag

Von OÖN   01.Oktober 2019

Die Erste Republik war noch blutjung, als das "Staatsamt für soziale Fürsorge" in Wien im Jahr 1919 die Länder anregte, alle Agenden der Jugendfürsorge zusammenzufassen und einem eigenen Landesjugendamt zu übertragen. Die Einrichtung in Oberösterreich wurde noch im Sommer desselben Jahres beschlossen – die Geburtsstunde der Jugendwohlfahrt.

Mit einem Festakt im Landhaus hat das Land Oberösterreich gestern diese 100 Jahre Kinder- und Jugendhilfe gefeiert. Eine kritische Zeitreise in die Vergangenheit, in der auch zahlreiche dunkle Kapitel vorkommen. So war die Behandlung von Waisen, Heim- und Pflegekindern bis 1945 von erzieherischem Drill und Brutalität geprägt. Erziehungsmethoden, die sich bis weit in die Nachkriegsjahre hineinzogen. Denn viele Erzieher aus der Nazizeit führten damals ihre Arbeit fort. "Er war ein Nazi durch und durch, und mit seiner Holzprothese hat er die Kinder im Speisesaal auf den Hinterkopf geschlagen, sodass sie mit dem Gesicht im Suppenteller gelandet sind", erinnert sich ein Kinderheimbewohner an die Zeit. In einer einprägsamen Videosequenz, die bei der Feier gezeigt wurde, kamen Betroffene, Pfleger und Fürsorgebeamtinnen von früher zu Wort.

"Die Mitarbeiter tragen hohe Verantwortung. Sie haben einen Job, der viel Fingerspitzengefühl erfordert", würdigte Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer die Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe.

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28. März 2024