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Kind blieb in Förderschnecke stecken, Arm musste amputiert werden

21.Oktober 2019

Ein dramatischer Rettungseinsatz forderte am Samstag das ganze Geschick von Feuerwehr und Rettungskräften in Perg. Ein dreijähriger Bub hatte kurz vor Mittag in einer Schälmühle im Naarntal an einem Schutzblech vorbei in eine laufende Förderschnecke gegriffen, die getrockneten Mohn transportiert. Er wurde von der Maschine erfasst und blieb stecken. Weil es den Einsatzkräften nicht gelang, das Kind zu befreien, blieb dem alarmierten Notarzt nichts anderes übrig, als den bereits nahezu vollständig abgetrennten Arm des Buben noch an Ort und Stelle zu amputieren. Das schwer verletzte Kind wurde – ebenso wie der abgetrennte Arm – mit dem Notarzthubschrauber in das Uni-Klinikum Linz geflogen.

> Video: Dreijähriger griff in Förderschnecke - Arm musste amputiert werden

Bub weiter auf Intensivstation

Der Bub war im zweiten Obergeschoss in Begleitung des Lebensgefährten seiner Mutter unterwegs. Laut Polizei ging er vor dem 41-Jährigen und griff plötzlich in einen mit einem Schutzblech abgedeckten Behälter, von dem aus der Mohn in eine Reinigungsmaschine gefördert wird. Dabei wurde das Kind von der Förderschnecke erfasst und bis zum Oberarm in die Maschine gezogen. Sein Begleiter drückte sofort den Notaus-Schalter der Maschine und rief um Hilfe. Mitarbeiter der Mühle alarmierten die Rettungskräfte.

Bei dem Einsatz mussten auch die Rettungskräfte an ihre Grenzen gehen, schildert Feuerwehr-Einsatzleiter Gerhard Panhofer von der Feuerwehr Perg: "Viele von uns sind selbst Familienväter und haben Kinder in vergleichbarem Alter. In so einer Situation die ganze Tragik auszublenden und sich auf die wesentlichen Handgriffe zu konzentrieren, ist schon eine Herausforderung." Auch technisch sei der Einsatz aufgrund der beengten Raumsituation schwierig gewesen. Um den Arm des Buben, der zwei Mal um die Förderschnecke gedreht worden war, befreien zu können, wurde die Förderschnecke mit einer Flex aufgeschnitten und dann mit einem Spreizer geöffnet. Unterstützt wurde die Feuerwehr von Mitarbeitern der Schälmühle. "Letztendlich ist uns aber schlicht und einfach die Zeit davongelaufen, um das Kind aus dieser großen Maschine zu befreien. Deshalb kam vom Notarzt die Direktive, dass wir anders vorgehen müssen", sagt Panhofer. Etwa zehn Minuten nach der Amputation wurde auch der Arm des Dreijährigen aus der Förderschnecke befreit und zum am Askö-Sportplatz wartenden Rettungshubschrauber gebracht.

Der Dreijährige wird derzeit auf der Intensivstation im Kepler-Uni-Klinikum behandelt. Über den aktuellen Zustand des Dreijährigen gab es gestern auf Ersuchen der Eltern keine Auskünfte. (lebe)

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