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Keine Besuche mehr in Spitälern und Altenheimen

13.März 2020

Der Tod eines 69 Jahre alten Coronavirus-Patienten in Wien und die erste Infektion eines Spitalsmitarbeiters in Linz haben den Krisenstab des Landes zu einem raschen und drastischen Schritt bewogen: Ab heute gilt ein Besuchsverbot für Krankenhäuser, Altenheime und Pflegeheime, aber auch Reha- und Wohneinrichtungen. Damit soll die Ausbreitung des Virus verlangsamt werden.

"Uns ist bewusst, dass dies eine starke Einschränkung bedeutet, und der Schritt ist uns nicht leichtgefallen", sagten gestern Landeshauptmann Thomas Stelzer, seine Stellvertreterin Christine Haberlander (beide VP) sowie Landesrätin Birgit Gerstorfer (SP). "Selbstverständlich wird auch die Menschlichkeit nicht ausgeblendet. Daher sind Kinder und Palliativpatienten von dem Besuchsverbot nicht betroffen", so die Landespolitiker.

Es gehe zum einen um den Schutz einer besonders verwundbaren Personengruppe – Ältere, Kranke und Pflegebedürftige –, zum anderen darum, das medizinische Personal vor einer Infektion zu schützen, um in weiterer Folge die Versorgung in den Spitälern aufrechtzuerhalten. Zumindest bis 3. April soll dieses Besuchsverbot aufrecht bleiben.

Die oberösterreichischen Spitäler haben noch gestern alle entsprechenden Vorkehrungen getroffen. "Wir stehen zu 100 Prozent hinter dieser Maßnahme, da sie die einzig sinnvolle ist", sagt etwa Jutta Oberweger, Sprecherin der Gesundheitsholding OÖ.

In Tirol ist, wie berichtet, schon am Mittwoch eine Schließung der Spitäler für Besucher beschlossen worden. Nach dem Bekanntwerden des ersten Todesopfers hat sich Wien im Laufe des gestrigen Tages ebenfalls zu diesem Schritt entschlossen. Am späten Nachmittag verkündete Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) ein für ganz Österreich gültiges Besuchsverbot in Spitälern – nicht aber in Altenheimen. Wie in Oberösterreich sind Kleinkinder und Palliativpatienten nicht davon betroffen. Anschober betonte aber: "Sonst wird das sehr, sehr konsequent gehandhabt werden."

Spitalsmitarbeiter in Linz erkrankt

Das Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern gab gestern bekannt, dass ein Mitarbeiter an Covid-19 erkrankt ist. Der Mann aus Wels im Alter "um die 30" – das genaue Alter des Betroffenen wollte das Spital gestern nicht bekannt geben – befinde sich zuhause in Quarantäne. Alle Patienten, mit denen der Welser Kontakt hatte, seien informiert und den Behörden gemeldet worden, hieß es gestern. Der Mann war in der Vorwoche im Tiroler Ort Ischgl auf Skiurlaub.

Institut wurde desinfiziert

Das betroffene Spitalsinstitut für physikalische Medizin, an dem der Mann arbeitet, wurde desinfiziert und vorsorglich geschlossen. Da dort keine stationäre, sondern nur ambulante Rehabilitation durchgeführt werde, wurden alle Arbeitskollegen des Betroffenen zunächst angewiesen, zuhause zu bleiben. Ab kommender Woche werde an dem Institut ein "eingeschränkter Betrieb" mit all jenen Mitarbeitern, die zuletzt keinen Kontakt mit dem Welser hatten, aufgenommen. "Der übrige Krankenhaus-Betrieb geht aber ganz normal weiter", betont Spitalssprecherin Andrea Fürtauer-Mann.

Einen Covid-19-Infektionsfall hat gestern auch das Klinikum Wels bekannt gegeben. Ein Patient, der am Montag in der Tagesklinik war, ist am nächsten Tag positiv getestet worden. Er habe während der Behandlung keinerlei Symptome gezeigt, und alle Hygienevorschriften seien streng eingehalten worden, so das Spital. Der Patient, ein kurzzeitiger Zimmernachbar und sechs Mitarbeiter der Tagesklinik sind daher zu Hause in Quarantäne. Als Konsequenz würden nicht dringende Eingriffe verschoben, informiert das Spital.

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