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(Kein) Winterschlaf für das E-Bike

Von Peter Affenzeller   14.Dezember 2019

Wer das E-Bike mit den ersten kalten Tagen einfach in die Garage stellt, der kann im Frühjahr böse Überraschungen erleben: "Tote" Akkus, eingerostete Ketten und Bremsen können Bikern den Saisonstart vermiesen. Mit dem E-Bike-Experten Rainer Aichinger von e-Mobility Steyr haben die OÖNachrichten daher Tipps für das richtige Einwintern zusammengestellt – und für Ausfahrten im Schnee.

Akkus der neuesten Generation kann man beruhigt ein halbes Jahr liegen lassen, bei halber oder dreiviertel Ladung", so Aichinger. Sie seien zwar nicht mehr so anfällig für Tiefentladung, vertragen aber auch keinen Dauerfrost und sollten jedenfalls im Haus bei mehr als fünf Grad plus gelagert werden. Akkus von älteren oder auch preisgünstigen Rädern sollte man unbedingt vor der Einlagerung noch einmal voll aufladen und dann alle zwei Monate überprüfen: Selbst die LED-Anzeige zum Ladezustand kann täuschen, im Zweifelsfall daher lieber nachladen.

(Kein) Winterschlaf für das E-Bike
Fatbikes mit Elektro-Unterstützung seien ideal für Fahrspaß im Winter, meint Rainer Aichinger (links).

"Bei unter 30 Prozent Spannung fallen die Zellen in einen Tiefschlaf und das war‘s … sie lassen sich nicht mehr laden", so Aichinger. Trügerisch kann die Anzeige auf der Steuerung am Rad sein: Oft wird sie über einen eigenen Akku mit Strom versorgt und wenn der leer ist, startet das System nicht und zeigt auch den Ladezustand des Haupt-Akkus nicht an. "Meistens kann der Akku der Steuerung über einen USB-Anschluss nachgeladen werden", so Aichinger. Die Kontakte von Akku und Steuerung kann man auch mit Kontaktspray versiegeln und schützen. Auch sonst sollte man seinem E-Bike vor der Einlagerung noch ein wenig Gutes tun: Schaltung und Kette reinigen und ölen, Schmutz von den Bremsen und Lagern entfernen.

(Kein) Winterschlaf für das E-Bike
Kette reinigen und ölen.

Achtung: Bei den Scheibenbremsen nur fettfreie Reinigungsmittel verwenden, sonst sind die Bremsbeläge hinüber! Wer im Herbst noch lange gefahren ist, hat vielleicht schon Salz abbekommen: Der feine Sprühnebel von einer nassen Fahrbahn dringt in alle Ritzen, leider auch ins Innere von Federgabel und Rahmen.

Eine schonende Wäsche kann helfen, aber bloß nicht mit dem Hochdruckreiniger drangehen: Der kann Schmiermittel aus den Lagern verdrängen und schadet damit mehr als er nützt.

Ausfahrten im Winter

Mit Stirnlampe und Elektro-Fatbike durch einen verschneiten Wald zu radeln kann ein tolles Erlebnis sein – aber bitte auf das Wild Rücksicht nehmen, das Störungen im Winter gar nicht gut verträgt. Für Rad und Fahrer gilt es natürlich, sich auf die Kälte einzustellen: "Man sollte den Akku warm lagern und erst unmittelbar vor der Tour anstecken, auch bei Pausen nicht am Bike lassen, während man vielleicht wo einkehrt", sagt Rainer Aichinger: Nach der Tour müsse man dem Akku genügend Zeit lassen, sich bis in den Kern der Zellen zu erwärmen, bevor man ihn zum Laden ansteckt.

(Kein) Winterschlaf für das E-Bike
Alarm – schnell nachladen!

"Die Reichweite kann bis zu 30 Prozent niedriger sein als im Sommer", rät Aichinger zu vorsichtiger Tourenplanung: Man sollte ja nicht zu stark schwitzen und könne daher beim Fahren öfter als sonst zur "Turbo"-Einstellung greifen. Glatten Untergrund kann man ein wenig entschärfen, indem man im Winter mit niedrigerem Reifendruck fährt – etwa 4,5 statt sonst 6 bar. Auch den Sattel um ein, zwei Zentimeter niedriger zu stellen kann zusätzliche Sicherheit bringen, statt der Klick-Pedale könnte man Downhill-Pedale ("Paddles") montieren. "Bei der Bekleidung ist alles erlaubt, was bequem und warm ist und sich gut anpassen lässt: Luftig beim Bergauffahren, winddicht und wasserabweisend bergab", sagt Aichinger – Ausrüstung aus dem Ski- und Langlauf-Bereich sei dann plötzlich beim Radfahren gefragt.

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25. April 2024