Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Kathrin Baumgartner: Eine Kinderärztin ohne Grenzen

Von Philipp Hirsch, 01. Juni 2019, 00:04 Uhr
„Ich würde mir wünschen, dass alle Politiker einmal zumindest eine Woche lang miterleben, wie es den Menschen dort geht.“ Kathrin Baumgartner, Kinderärztin Bild: Jürgen Escher

Drei Jahre lang half Kathrin Baumgartner den Menschen im Sudan.

Viele Dinge, die uns im wohlhabenden Österreich als selbstverständlich erscheinen, sind in Wirklichkeit im weltweiten Kontext betrachtet ein seltenes Luxusgut. Eine funktionierende medizinische Versorgung ist eines davon. Das in anderen Teilen der Welt eine ausgebildete Ärztin eine Seltenheit ist, weiß die gebürtige Münzkirchnerin Kathrin Baumgartner genau. Drei Jahre lang arbeitete sie für die Hilfsorganisation Cap Anamur in einem Krankenhaus in den Nuba-Bergen. Das Grenzgebiet zwischen dem Sudan und dem Südsudan zählt zu den abgeschiedensten Regionen der Welt. Etwa eine halbe Million Menschen lebt dort. Medizinische Versorgung gibt es kaum.

Mit der Arbeit einer Kinderärztin im Herzen Europas lässt sich die Aufgabe, die sie im Herzen Afrikas erwartete, kaum vergleichen. In dem kleinen Krankenhaus in den Bergen war Baumgartner für alles zuständig. Vom Bestellen der Medikamente über das Erstellen von Personalplänen bis zu chirurgischen Eingriffen. „Es war eine sehr herausfordernde Zeit. Es kann frustrierend sein, weil man aufgrund der mangelnden Ausrüstung nicht allen Patienten helfen kann“, sagt sie. Der Bürgerkrieg im Südsudan ist zwar offiziell seit 2018 beendet, von einem stabilen Frieden ist die Region aber weit entfernt. In ihrer ersten Zeit in den Nuba-Bergen erlebte die 36-Jährige den Konflikt noch hautnah mit. „Das erste halbe Jahr war sehr bedrohlich. Da sind die Kampfbomber über unseren Köpfen gekreist. So ein Bombardement mitzuerleben ist surreal.“

Viele Menschen suchten im Gebirge Zuflucht. Die Felsformationen boten zumindest einen gewissen Schutz vor den Luftangriffen.

Seit einigen Tagen ist Baumgartner wieder zurück in Deutschland. Die drei Jahre im Sudan haben ihren Blick auf die Welt verändert: „Bei uns haben die Menschen alles. Dort leben sie ohne Strom und ohne fließendes Wasser. Ich würde mir wünschen, dass Politiker einmal zumindest eine Woche lang miterleben würden, wie es den Menschen dort geht.

 

mehr aus Oberösterreich

Cannabis-Farce: Verkehrter Schmuggel im Innviertel

Diabetes: Steigende Zahlen und längere Wartezeiten

Sternenklare, kalte Nächte lassen die Winzer zittern

Schwerer Unfall beim Überholen in Fraham: Zwei Lenker (35, 56) verletzt

Autor
Philipp Hirsch
Leiter Regionalressort
Philipp Hirsch

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

4  Kommentare
4  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
xerMandi (2.161 Kommentare)
am 03.06.2019 23:26

Was sagt uns dieser Bericht?
Es gibt eine ganze Reihe von Einflussfaktoren, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung verhindern, ja sie sogar zum Schlechten wenden können. Beispielhaft zähle ich Aberglaube, Wissenschaftsfeindlichkeit, starke Religiosität und Tribalismus dazu. Kommunismus (was immer auch jemand erarbeitet, muss er mit allen teilen, bis er kaum mehr als vorher hat) gehört wahrscheinlich auch dazu.

lädt ...
melden
antworten
Altabernichtbloed (332 Kommentare)
am 01.06.2019 07:35

Und wenn unsere Politiker so etwas miterleben würden, was dann?
Ja, der Lebensstandard bei uns ist sehr hoch, dafür haben unsere Vorfahren auch gekämpft und ja, es gibt sehr viele arme und kriegsgebeutelte Länder, deren Bevölkerung unter schlimmsten Bedingungen leben.
Auch ein ja zu den Vorwürfen, dass die westliche Welt in manchen Ländern sogar eine Teilschuld trägt.
Aber, es fließen auch Mrd. an Hilfsgelder dort hin, werden immer wieder humanitäre Projekte gestartet. Was also noch?
Aus der ganzen Welt ein Armenhaus machen, damit alle gleich leben können?
Ein bisschen Eigeninitiative darf wohl verlangt werden.
Hut ab für den Einsatz der jungen Dame, aber bitte auf dem Teppich der Realität bleiben.

lädt ...
melden
antworten
xerMandi (2.161 Kommentare)
am 03.06.2019 23:30

Stimme zu. In einigen Artikeln von Volker Seitz kann man nachlesen, dass die gezahlte Entwicklungshilfe zur Unselbständigkeit erzieht. Wenige positive Gegenbeispiele gibt es auch, z. B. Botswana und - man höre und staune - Ruanda.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 01.06.2019 07:33

das ist das richtige.vor ort helfen.diese Meinung hätten auch gewisse Politiker.aber die heireinwinker wissen es immer zu verhindern.und wenn ein europäischer Arzt schon vor ort ist.kann er dem Volk auch das benützen von Kondomen zeigen.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen