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Jugendkriminalität: „Linz ist nicht Chicago“

Von Manuela Kaltenreiner   18.November 2019

Einen Sicherheitsgipfel gab es Montagfrüh in Linz. Anlass war die Jugendkriminalität in der Landeshauptstadt, die laut Polizei zwar nicht gestiegen sei, aber die Brutalität einzelner Delikte habe zugenommen. Die Beteiligten seien sich bei dem Sicherheitsgipfel einig gewesen, dass kein Grund bestehe, in Linz Panik zu verbreiten, sagte Bürgermeister Klaus Luger (SP) bei der anschließenden Pressekonferenz. Dennoch gebe es Problemgruppen „von 50, vielleicht 70 Jugendlichen, für die wir Maßnahmen brauchen“, so Luger. Es soll ein gemeinsames Projekt ins Leben gerufen werden, bei dem alle Institutionen ihre Ressourcen bündeln sollen. Seien es Streetworker, Polizisten, bis hin zu Mitgliedern vom Verein Jugend und Freizeit und dem Ordnungsdienst. 

„Linz ist nicht Chicago, wir sind aber keine Insel der Seligen“, sagte Sicherheitsstadtrad Michael Raml (FP). Die Jugendkriminalität sei nicht gestiegen, aber „die Brualität bei einzelnen Delikte jedoch schon. Es gab in den vergangenen Wochen zahlreiche Fälle in Linz, bei denen Messer im Spiel waren.“ 

Video: OÖN-TV über den Sicherheitsgipfel

In einem sind sich alle Teilnehmer des Sicherheitsgipfels einig gewesen: die Bundesregierung müsse handeln und den Spielraum erweitern. Denn die einzelnen Organisationen und Institutionen dürften keine Daten oder Wissen über „problematische Jugendliche“ austauschen, auch nicht wenn es ein polizeiliches Ermittlungsverfahren gibt. „Mit dem Austausch von Wissen hätten wir eine bessere Basis um rascher und effizienter zu handeln“, betonte Luger. 

Der stellvertretende Landespolizeidirektor Erwin Fuchs hat die vorläufigen Zahlen der Jugendkriminalität für 2019 präsentiert. Demnach ist die Anzahl der Delikte um 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Diese Zahl betrifft aber alle Bereiche, von Diebstahl über Sachbeschädigungen bis hin zu Gewaltdelikten. Bei letzteren sei Linz sogar unter dem Oberösterreich-Durchschnitt. 

Jene Jugendlichen, die sich in Banden formieren und in Gruppen kriminell werden, sollen mit dem Projekt „zerschlagen“ werden, einzelne Mitglieder herausgeholt und wieder integriert werden. Sehr viele jugendliche Täter hätten Migrationshintergrund, so Raml. Die Problematik sei für die Polizei alleine nicht zu bewältigen, mit dem Projekt sollen den Jugendlichen Grenzen aufgezeigt und der Weg zurück in die Gesellschaft ermöglicht werden, so Luger, der betonte: „wir haben ein Null-Toleranz-Prinzip gegenüber Kriminellen, egal woher sie sind.“ 

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20. April 2024