JKU-Forscher erhielt zum zweiten Mal europäische Eliteförderung
LINZ. ERC Advanced Grant Nummer zwei für den Informatiker Gerhard Widmer – 2,5 Millionen Euro für seine weitere Forschung.
Grund zum Jubeln für die Linzer Kepler-Universität: Schon zum zweiten Mal wurde dem Informatiker Gerhard Widmer (60), Leiter des Instituts für Computational Perception, vom Europäischen Forschungsrat der ERC Advanced Grant für seine Forschungen im Schnittbereich zwischen künstlicher Intelligenz und Musik zuerkannt. Erstmals hatte er die mit 2,5 Millionen Euro dotierte höchste Eliteförderung Europas 2015 erhalten. Schon 2009 war der gebürtige Vorarlberger ins Rampenlicht getreten, als ihm der Wittgenstein-Preis, die höchste wissenschaftliche Auszeichnung Österreichs, verliehen wurde.
Widmers jüngstes Projekt überzeugte die Juroren. Es heißt "Whither Music?" (auf Deutsch: "Wohin, Musik?") und erforscht neue Methoden der Modellierung musikalischer Fähigkeiten mittels Computer und maschineller Lernmethoden (siehe unseren "Oberösterreicher des Tages").
Seine Art der Forschung beschreibt er so: "Wir füttern Computer mit speziellen Rechenregeln, mit denen sie die Gesetzmäßigkeit von Musikstücken und ihrer Interpretationen lernen. Das lässt sich in der Praxis gut anwenden, speziell in Bereichen, die mit intelligenten Musik-Services zu tun haben." Da geht es etwa um die Auswahl von Audio-Aufnahmen. Schon 2009 hatte Widmer gemeinsam mit einem internationalen Unternehmen die erste digitale Stereoanlage mit eingebauter Musikintelligenz auf den Markt gebracht. Der Computer analysiert dabei alle in einer Datenbank vorhandenen Musikstücke einer bestimmten vorgegebenen Richtung, etwa "Kuschelklassik", und wählt selbstständig die Hintergrundmusik, während sich der Gastgeber einer Party seinen Gästen widmet.
Höchstes Lob vom Uni-Rektor
"Professor Widmer ist eine herausragende Forschungspersönlichkeit, die auf dem Exzellenzfeld der künstlichen Intelligenz bahnbrechende Erkenntnisse gewinnen konnte", sagt JKU-Rektor Meinhard Lukas. Immer wieder verlasse er ausgetretene Pfade und setze sich auch sehr kritisch und reflektiert mit dem Deep Learning (= eine Methode des maschinellen Lernens mit besonders großen Datenmengen) auseinander. "Ich möchte ihm im Namen der JKU für sein Engagement danken", so Lukas weiter: "Forscherinnen und Forscher seines Kalibers sind der Grund für die Pionierrolle, die die Kepler Universität Linz im Bereich der künstlichen Intelligenz innehat."
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