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Internationaler Anlagebetrug geklärt: Schaden in Österreich in Millionenhöhe

10.Jänner 2022

Im September 2018 machte ein Opfer aus dem Innviertel erstmals eine Anzeige wegen Anlagebetrugs, seither wurde gegen die Täter ermittelt. "Die Dauer der Ermittlungen zeigt schon, wie komplex der Sachverhalt ist", sagt Gerald Sakoparnig vom Landeskriminalamt Oberösterreich.

Gut geschulte Verkäufer kontaktierten die potenziellen Opfer telefonisch und erzählten von neuen Unternehmen, die sich der Krebsforschung widmen würden. Diese stünden angeblich unmittelbar vor einem Börsengang und durch eine schnelle Investition könnte man Aktien zu Schnäppchenpreisen erwerben. Innerhalb kurzer Zeit würde der Wert der Aktien stark ansteigen und die Interessenten könnten schnell große Gewinne verzeichnen.

Entschied sich das Opfer schließlich für den Erwerb von Aktienzertifikaten, wurden sämtliche Geldtransaktionen über Treuhänder in Deutschland abgewickelt. Bestätigungen über den Besitz von Stammaktien wurden schließlich von portugiesischen Unternehmen per E-Mail verschickt. Wenige Tage später erhielten die Aktionäre die vermeintlichen Zertifikate per Post. Weitere Forderungen von Geldleistungen folgten, um den bevorstehenden Börsengang der Unternehmen zu ermöglichen.

Ständig wechselnde Firmen

Der Kopf der kriminellen Organisation ist laut Polizei ein 74-jähriger in Portugal lebender Deutscher. Dieser tritt bereits seit 2004 immer wieder als Geschäftsführer diverser Unternehmen auf. Aktuell agiert die kriminelle Organisation unter den Firmennamen GenMedCare Corp., OLEVRA Lda., Schlangenfarm Schladen Ivy Venoms GmbH oder Ivy Biz Inc.

Derzeit sind 25 Opfer in Österreich bekannt, die Schadenssumme beträgt laut Polizei rund eine Million Euro. Eines der Opfer habe 300.000 Euro in die vorgetäuschten Unternehmen investiert. Zudem seien 200 Opfer in Deutschland und 25 Schweizer betroffen, die durch die Täter zum Kauf von wertlosen Aktienzertifikaten bewegt wurden. Die Dunkelziffer dürfte aber noch höher sein.

Bisher konnten die Beschuldigten noch nicht festgenommen werden, sie dürften noch immer betrügerisch tätig sein. Die Polizei bittet um Hinweise.

"Ich rate jedem, bei solchen Investitionen misstrauisch zu sein und nachzufragen. Finanzprodukte, die risikolos ihren Wert verdoppeln, gibt es nicht. Im Notfall ist es besser, nochmals bei der Finanzmarktaufsicht nachzufragen, ob die Unternehmen tatsächlich existieren", sagt Sakoparnig.

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24. April 2024