Internationale Schlepperbande in Oberösterreich ausgehoben
Zunächst stand der Verdacht der Geldwäsche, der Fälschung besonders geschützter Urkunden und der Schlepperei im Raum. Nach Anordnungen der Staatsanwaltschaft Innsbruck wertete die Polizei zahlreiche Handys aus und konnte dadurch eine Vielzahl von Schleppungen rekonstruieren. In der Folge kam es zu mehreren Schlepperaufgriffen und Festnahmen in Österreich, Deutschland, Italien, Slowenien und Kroatien, die dieser Organisation zugeordnet werden konnten.
Daraufhin weiteten die Kriminalisten ihre Ermittlungen auf drei „operierende Zellen“ einer größeren Organisation aus, die mindestens 259 Migranten illegal in die Europäische Union schleppte. Der dadurch erlangte Verdienst der drei Zellen - es handelt sich dabei um irakische Staatsbürger aus dem Großraum Linz, syrische Staatsangehörige aus Salzburg und Wien und einen Afghanen aus Wels, der Fahrer aus Serbien rekrutierte - dürfte bei mehreren hunderttausend Euro gelegen sein, jener der Gesamtorganisation bei über zwei Millionen Euro. Alle agierten bundesweit, die einzelnen Täter hatten verschiedene Aufgaben, darunter die Schleppungen organisieren, Fahrer rekrutieren, Botenfahrten, Geldwäsche bzw. Vorausfahrten und dergleichen.
Die Staatsanwaltschaft Innsbruck ordnete mehrere Festnahmen und Durchsuchungen in Oberösterreich und Salzburg an. Dabei war zum Teil auch das Einsatzkommando Cobra involviert. Durch die Komplexität des Sachverhalts gab es im In- und Ausland mehrere parallel geführte, ineinandergreifende Ermittlungsverfahren. In Österreich vorwiegend mit dem Landeskriminalamt Wien und im angrenzenden Ausland vorwiegend mit der Bundespolizei Passau. Insgesamt konnten 25 Täter im In- und Ausland ermittelt und angezeigt werden. Acht Verdächtige konnten festgenommen werden. Nach zwei Beschuldigten wird aktuell mit europäischen Haftbefehlen gefahndet.