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"Zusammenhalt bei uns in der BH Ried ist ausgezeichnet"

Von Thomas Streif, 15. Jänner 2021, 00:04 Uhr
"Zusammenhalt bei uns in der BH Ried ist ausgezeichnet"
Bezirkshauptfrau Yvonne Weidenholzer und Juristin Heidemarie Schachinger im Büro des Krisenstabs Bild: OÖN

BEZIRK RIED. Von März bis Dezember 2020 musste die BH Ried rund 15.000 Bescheide ausstellen.

"Wir sind voll motiviert, aber eine gewisse Müdigkeit und Erschöpfung ist schon zu spüren", sagt Rieds Bezirkshauptfrau Yvonne Weidenholzer. Seit einem Jahr hält die Corona-Pandemie die Welt in Atem, ein Ende der Krise ist noch nicht wirklich absehbar.

Für die Bezirkshauptmannschaft Ried waren die vergangenen zehn Monate wohl die intensivsten seit dem Bestehen. "Als das Virus in China ausgebrochen ist, habe ich die Entwicklung schon mit einem etwas unguten Bauchgefühl beobachtet, aber gehofft, dass wir verschont bleiben", sagt Weidenholzer.

Der Rest ist bekannt, kaum ein Staat wurde von Covid-19 verschont. Am Donnerstag, 12. März, wurde bei der BH Ried der Krisenstab offiziell einberufen, der seither sieben Tage pro Woche von 7 Uhr bis 23.30 Uhr besetzt ist. Tausende Anfragen, telefonisch oder per Mail, mussten seither beantwortet werden.

15.000 Bescheide wegen Corona

"Von März bis Ende Dezember haben wir wegen Covid-19 rund 15.000 Bescheide ausstellen müssen", sagen Weidenholzer und Heidemarie Schachinger, zuständige Referentin für Katastrophenschutz und Juristin der BH Ried. In erster Linie für Personen, die positiv auf das Virus getestet wurden, und für tausende Kontaktpersonen, die sich in Quarantäne begeben mussten. "Sonst stellen wir pro Jahr zwischen 50 und 100 solcher Bescheide aus. An Spitzenzeiten haben wir bis zu 600 Mails pro Tag beantwortet", sagt Weidenholzer. 18 Arbeitsplätze umfasst das Büro des Krisenstabs, es gibt mehrere Stabteams, die sich abwechseln. Unterstützt wird das Team der BH Ried vom Land Oberösterreich und dem Bundesheer.

Im Spätherbst, als in ganz Österreich die Zahl der positiv auf das Virus getesteten Personen von Tag zu Tag zunahm, herrschte selbst im Krisenstab absoluter Ausnahmezustand. Bis 2 Uhr in der Früh wurde gearbeitet, nach vier Stunden Pause ging es um 6 Uhr wieder weiter. "Von März bis Juli hatten wir in Summe rund 45 positive Fälle im Bezirk, im Herbst waren es dann plötzlich pro Tag bis zu 150", sagt Weidenholzer. Die Zusammenarbeit mit dem Testlabor von Milo Halabi und den vielen Organisationen und Blaulichtorganisationen sei hervorragend, betont Rieds Bezirkshauptfrau.

Nervenstärke gefragt

Ein Nachverfolgen aller Kontaktpersonen sei zu dieser Zeit nicht mehr möglich gewesen. "Die Nerven haben wir aber trotzdem nicht weggeschmissen. Wir haben nie aufgehört, so viele Kontaktpersonen wie möglich abzusondern", sagt Schachinger.

Das Verhalten der betroffenen Personen, die beispielsweise von der Behörde mittels Bescheid in häusliche Quarantäne geschickt werden mussten, sei zu einem überwiegenden Teil sehr kooperativ gewesen. "Natürlich gibt es Zweifler, aber beinharte Corona-Leugner, die sagen, sie lassen sich nicht in Quarantäne schicken, hatten wir bisher zum Glück sehr, sehr selten. Eine gewisse Corona-Müdigkeit merkt man verständlicherweise. Es wird mehr hinterfragt, aber das Contact Tracing läuft derzeit gut", sagt Schachinger. Erschwerend kam hinzu, dass auch zahlreiche Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft positiv auf das Virus getestet wurden, die Kontaktpersonen mussten in Quarantäne.

Gemeinsamer Kraftakt

"Wir haben alle zusammengeholfen. In dieser Zeit haben beispielsweise Sozialarbeiter und Mitarbeiter des Bürgerservice Bescheide geschrieben oder bei der Kontaktnachverfolgung mitgeholfen", sagt Weidenholzer und fügt hinzu: "Ich bin meinen Mitarbeitern sehr dankbar, auch an den Wochenenden war und ist die Bereitschaft, mitzuhelfen, da. Der Zusammenhalt bei uns in der BH Ried ist ausgezeichnet und ich glaube, dass wir als Behörde gestärkt aus dieser Krise herausgehen werden, auch wenn uns der persönliche Kontakt untereinander natürlich sehr fehlt." Noch ist die Krise aber nicht vorbei, im Gegenteil: Vor allem die mögliche Ausbreitung der britischen Corona-Mutation "B.1.1.7" in den kommenden Tagen und Wochen bereitet den Verantwortlichen große Sorgen. "Wir sind darauf vorbereitet und können unseren Krisenstab in Kürze um zehn bis fünfzehn Mitarbeiter aufstocken", sagt Weidenholzer.

"Corona-Spaziergänge"

Eine zusätzliche Herausforderung stellen die "Corona-Spaziergänge" für die Behörden dar. Die Versammlungen müssen 48 Stunden vorher bei der BH angemeldet werden. "Das Grundrecht auf Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Problematisch wird es, wenn die Regeln wie Sicherheitsabstand oder Maskenpflicht nicht eingehalten werden", sagt Schachinger. Es werde konsequent kontrolliert. "Wer sich nicht an die gesetzlichen Bestimmungen hält, wird angezeigt", sagt die Juristin der Bezirkshauptmannschaft. Auch die ungewöhnlich vielen mutmaßlichen ärztlichen Atteste, die vor einer Maskenpflicht befreien sollen, werden verstärkt kontrolliert, erklärt Schachinger.

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Autor
Thomas Streif
Redaktion Innviertel
Thomas Streif

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