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Zitternde Beine, bittere Tränen und eine Medaille

Von Elisabeth Ertl, 18. Mai 2019, 12:04 Uhr
Zitternde Beine, bittere Tränen und eine Medaille
Mit 175 Kilogramm im Kreuzheben schaffte Ines Kahrer eine neue Bestleistung. Bild: privat

AUROLZMÜNSTER. Kraftdreikampf: Ines Kahrer (23) holte bei der Junioren-EM in Pilsen Bronze in der Disziplin Kniebeuge.

Fünf österreichische Talente haben bei der Junioren Europameisterschaft im Kraftdreikampf mit Equipment acht Medaillen geholt. Eine davon geht auf das Konto der 23-jährigen Ines Kahrer. Die Sportlerin aus Aurolzmünster erkämpfte sich bei ihrem erst zweiten Wettkampf dieser Art, der zugleich ihr erster internationaler Auftritt war, die Bronzemedaille in der Disziplin Kniebeuge. "Ich habe mich in Pilsen mit der amtierenden Europameisterin aufgewärmt und dabei super gefühlt. Als es dann los ging war ich sehr nervös, habe mich aber mit meiner eigens zusammengestellten Musik beruhigt und fokussiert", sagt Ines Kahrer. Eine musikalische Mischung aus Rock und Metal, die perfekt funktioniert hat. Die Innviertlerin steigerte sich mit jedem Versuch, brachte am Ende 192,5 Kilogramm in die Wertung, erkämpfte sich die Bronzemedaille und beugte damit sogar den österreichischen Rekord von 190 Kilogramm. In die Statistik wird ihre Leistung dennoch nicht eingehen. Der Grund: Für einen Rekord wäre ein Ergebnis in allen drei Disziplinen nötig gewesen.

Achterbahnfahrt der Emotionen

Das fehlte, denn auf den fulminanten Auftakt folgte ein Dämpfer. "Beim Bankdrücken waren alle drei Versuche wegen eines technischen Fehlers ungültig. Offenbar habe ich immer eine kleine Abwärtsbewegung gemacht und das ist nicht erlaubt. Als auch der letzte Versuch ungültig war, habe ich erst einmal eine Runde geweint", sagt die Physiotherapeutin. Trotz der emotionalen Achterbahnfahrt dachte Ines Kahrer nicht eine Sekunde ans Aufgeben.

Das hätte auch Nationalteam-Trainer Peter Hofstetter nicht zugelassen. "Er hat nur gemeint: Heulen kannst du später. Jetzt bringst du erst einmal den Wettkampf ordentlich zu Ende." Gesagt, getan. Beim Kreuzheben schaffte die 23-Jährige wieder drei gültige Versuche, stellte mit 175 Kilogramm eine neue persönliche Bestleistung auf und bescherte sich damit ein versöhnliches Ende der Europameisterschaften. "Ich hatte die zittrigsten Beine meines Lebens, als ich zum Kreuzheben auf die Bühne gegangen bin. Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt schon extrem müde war, ist es gut gelaufen. Am meisten hat es mich gefreut, dass ich das Bankdrücken so gut weggesteckt habe", sagt Kahrer. Gefeiert wurde die Bronzemedaille bei einem Bankett in Pilsen und – wieder daheim – mit einem gemütlichen Familien-Frühstück.

Gültige Versuche, falsch verteilt

Ungeachtet dieses Erfolges habe sie sich zwei Tage lang geärgert. "Hätte ich beim Bankdrücken nur einen gültigen Versuch in die Wertung gebracht, dann wäre sich auch in der Gesamtwertung locker die Bronzemedaille ausgegangen. Aber vielen anderen guten Sportlern ist es in Pilsen genauso ergangen wie mir. Dass ich in dieser Hinsicht nicht die einzige war, hat mich etwas getröstet", sagt die 23-Jährige, die sechs gültige von insgesamt neun Versuchen geschafft hat. Der Europameisterin gelangen nur fünf. "Aber meine waren leider falsch verteilt", sagt Ines Kahrer. Außerdem habe sie bei diesem Großereignis wieder dazugelernt. "Es zählen nicht die Trainingsleistungen, sondern nur das Aufwärmen vor einem Wettkampf. Danach muss sich das Einstiegsgewicht richten."

Grün und Blau

Wie der Ärger über die verpasste Chance haben auch die "Nachwehen" ein paar Tage angehalten. "Ich war grün und blau und konnte eine Zeit lang nicht richtig sitzen. Das kommt von den engen Leiberln und Anzügen, die wir während des Wettkampfes tragen. Am Anfang habe ich es gehasst. Ich wusste nicht, wie weh das tut. Aber inzwischen kann ich recht gut damit leben", sagt die Innviertlerin. Jammern gehört definitiv nicht zu ihrem Repertoire. Im Gegenteil: Ines Kahrer konzentriert sich nach einer Woche "Spaßtraining" bereits auf die nächsten Aufgaben. "Anfang September werde ich in Mailand beim Western European Cup antreten. Dort werde ich zum ersten Mal nicht mehr in der Jugend-, sondern in der Allgemeinen Klasse starten. Und die Staatsmeisterschaften stehen auch noch auf dem Programm. Nach Platz zwei im Vorjahr will ich mir heuer unbedingt den Titel holen."

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Autorin
Elisabeth Ertl
Lokalredakteurin Innviertel
Elisabeth Ertl
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